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Leserbriefe

Dienstag, 13.10.2009



Yasin T. schrieb:
"Nicht sofort von Verboten und anderen vorschnellen radikalen Lösungen zu sprechen"

Also ich kann die Meinung, Entscheidung und den Mut des Großmuftis nur begrüßen. Er spricht Dinge an, die revolutionär erscheinen, obwohl dies nicht der Fall ist. Auch ich bin der Meinung, dass der Gesichtsschleier eine falsch verstandene Tradition ist und ein falsches Verständnis vom Kopftuch und vom islamischer Vorstellung von Körper und Schönheit vermittelt.
Daher wird es Zeit, dass ein religiöser Geistiger wie der Großmufti endlich seine Stimme gegen diesen Irrsinn erhebt. Durch die heftigen Reaktionen sollte er sich nicht abschrecken lassen, denn wie gesagt erscheint sein Schritt revolutionär und löst somit Ängste aus, weil das Alte, Vertraute bedroht zu sein scheint und der Mensch klammert gern an alte Traditionen. Nicht umsonst bezeugt uns Allah im Koran, die Reaktionen der heidnischen Araber vor dem Islam, die immer wieder von der polytheistischen Religion als "Religion ihrer Väter" sprechen. Allerdings bei allem Lob für den Mut des Großmuftis, will ich doch ihm raten, nicht sofort von Verboten und anderen vorschnellen radikalen Lösungen zu sprechen. Er sollte eher Verständnis aufbringen für die Reaktionen der Ägypter, geduldig sein und mit ihnen in einen Dialog treten.
Denn nur über ein gesellschaftlichen Diskurs, kann das falsche Wissen langfristig beseitigt werden oder wie Allah sagt: "Die Lüge wird zerbrochen durch die Wahrheit". Daher ist Geduld und Entschlossenheit angesagt. Auf keinen Fall sollte er vom weg abkehre, wenn er davon überzeugt ist, oder sich gar einschüchtern lassen. Vielmehr gütig und verständnisvoll bleiben und seinen Standpunkt einfach und klar darlegen. Möge Allah ihm beistehen.