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Mittwoch, 16.09.2009
Neue Koran-Übersetzung auf islam.de
Nadeem Elyas: Jeder Versuch den Koran zu übersetzen ist zu begrüßen - Über ein Jahrzehnt wurde an der neuen Übersetzung gearbeitet – Intelligente Koran-Suchmaschine hier
Der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Muslime und jetzige Beiratsvorsitzende Dr. Nadeem Elyas hatte zusammen mit Scheich Abdullah as-Samit eine vom Ministerium für islamische Angelegenheit in Saudi-Arabien getragene Koran-Übersetzung ausgearbeitet. Sie gibt es mittlerweile in Deutschland in einer Stückzahl von über 300.000 Exemplaren. Kostenlos werden diese an die Moscheen in Deutschland verteilt.
Das Islamische Zentrum Aachen (kurz IZA und Mitglied des Zentralrates) bemühte sich damals in Zusammenarbeit mit dem Ministerium eine autorisierte Fassung in deutscher Sprache hervorzubringen. Sie gewannen für die Arbeit die beiden Islamwissenschaftler, die zwölf Jahre daran gearbeitet haben.
Koran-Suchmaschine verbessert
Von der Übersetzung ist mittlerweile die 5. Auflage im Umlauf. Auf islam.de ist die vom IZA in Auftrag gegebene Fassung der 2. Auflage von 2003 erhältlich. Zusätzlich haben wir das Handling der Koran-Suchmaschine verbessert und erweitert. Auf die erläuterten Fußnoten ist zugunsten der Internetversion verzichtet worden. Diese Informationen hält man dann in den Händen, wenn man die Übersetzung direkt von der Moschee bezieht. Downloadbar ist diese neue Übersetzung aus Urheberschutzrechten nicht. Hier müsste der Leser schon vorbehaltlich weiter auf die alte Version von Mohammad Rassoul „Die ungefähre Bedeutung des Korans“ zurückgreifen.
Nadeem Elyas: Jeder Versuch den Koran zu übersetzen ist zu begrüßen
In einem vor kurzen in der Deutschen Welle veröffentlichen Interview begrüßte Nadeem Elyas grundsätzlich, dass es mehrere Übersetzungen bzw. ungefähre Bedeutungen des Korans in deutscher Sprache gibt und macht gleichzeitig klar, dass es DEN Koran lediglich in der Original-Sprache gibt, nämlich in Arabisch. “Jeder Versuch ist zu begrüßen, denn was dem einen Übersetzer verborgen blieb, kann dem anderen offen gelegt werden." Und Elyas weiter: "Diejenigen, die sagen, der Koran sei nicht übersetzbar, meinen, dass die Feinheiten der Sprache und der Sinn durch eine Übersetzung nicht wiedergegeben werden können. Das stimmt insofern, da jede Übersetzung nur einen Teilaspekt von dem wiedergibt, was der arabische Text in sich birgt“. Als Bestandteil des rituellen Gebets kann nur der arabische Originaltext rezitiert werden.
Am besten ist es natürlich, wenn der Muslim arabisch kann. Viele versuchen es auch. Doch gerade in der nicht-muslimischen Welt ist das meist nicht der Fall. Nadeem Elyas macht dabei seine Motivation auch klar: Bei der Übersetzung gehe es immer in erster Linie darum, den Gläubigen zum besseren Verständnis des Textes zu verhelfen.
Autorisierte Koran-Übersetzung bald für den Schulunterricht – Verlage kämpfen um die Gunst
Besondere Bedeutung könnte einer deutschen Koran-Übersetzung noch zukommen, wenn es um die Einführung von Koran- und Islam-Unterrichtes an deutschen Schulen geht. Letztlich müssen die islamischen Religionsgemeinschaften für ihre favorisierte Übersetzung zustimmen.
Derweil üben die Verlage schon einmal. Zur Frankfurter Buchmesse werden zwei neue deutsche Übersetzungen des Korans auf dem Büchermarkt erscheinen. Die eine Koran
Übersetzung, die im Münchener "Beck"-Verlag erscheint, stammt vom Erlanger Islamwissenschaftler Hartmut Bobzin, die zweite – im Freiburger "Herder"-Verlag – von dem aus Afghanistan stammenden Ahmad Karimi. Letzterer ist Muslim und hat binnen eines Jahres eine Übersetzung erstellt, um dem deutschsprachigen Publikum die Schönheit des Korans zu vermitteln. Bobzin hingegen arbeitet bereits seit zehn Jahren an seiner Übersetzung, die vor allem darauf abzielt, eine zeitgemäße, aber dennoch korrekte und möglichst unverfälschte Fassung des Heiligen Buches des Islam vorzulegen.
Lesen Sie dazu auch:
-Zur neuen Koran-Übersetzung
-> (http://islam.de/13822.php)