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Mittwoch, 20.05.2009
Ein „PRO Köln“-Sympathisant kostet den Steuerzahler 72.000 Euro
Christian Ahrendt (FDP): Bestrebungen gegen Islam ernst nehmen - Lothar Hegemann (CDU) zu PRO Köln: „so eine extremistische Gruppe in Nordrhein- Westfalen noch nicht erlebt.“ - Kirchen und Islamische Religionsgemeinschaften zeigen sich erleichtert über friedliche Proteste gegen Rechts - Jürgen Micksch: „Muslime werden heimisch“
Die Kosten für den rechten Aufmarsch der 250 Unterstützer der „Bürgerrechtsbewegung Pro Köln vor einer Woche sind bekannt geworden. Der Kölner „Express“ schrieb am 8. Mai: „Der Steuerzahler muss tief in die Tasche greifen- Aufmarsch kostet uns 18 Millionen.“
Berücksichtigt man jetzt nochmals die Gesamtsumme von 18.000.000 Euro und die 250 Rechtspopulisten, so hat jeder „Pro Köln“ - Sympathisant 72.000 Euro gekostet.
Da das Grundgesetz allen Bürgern Versammlungsfreiheit garantiert, zahlt nicht der Veranstalter, sondern die Allgemeinheit. So zahlen auch indirekt die Muslime den Aufmarsch gegen sich durch ihre Steuergelder mit.
Angesichts der heute vom Bundesverfassungsschutz vorgelgter Zahlen, wonach im vergangenen Jahr einen starken Anstieg rechtsradikaler Straftaten festgestellt wurde, sehr bedrohlich. 2008 wurden von Rechtsextremen 19.894 Straftaten begangen, darunter mehr als tausend Gewalttaten; Dies entspricht ein Anstieg von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Bundestagsabgeordneter Christian Ahrendt (FDP) ist Extremismusexperte seiner Fraktion und zudem Landesvorsitzender der FDP in Mecklenburg- Vorpommern. Er sagte gegenüber islam.de: „Durch die Organisation des alljährlichen Anti- Islamisierungskongresses vereint der Verein „Bürgerbewegung pro Köln“ die Kräfte der rechtsextremen Szene auf europäischer Ebene. Obgleich der letzte Kongress im September 2008 wegen der geringen Teilnehmerzahl und der überwältigenden Gegenproteste der friedlichen Bevölkerung eine Blamage war, sind die Bestrebungen, ein Bündnis gegen die „Islamisierung Europas“ zu schaffen, dennoch sehr ernst zu nehmen.“
Vor „seiner Haustüre“ hat der aus Nordrhein- Westfalen stammende Bundestagsabgeordnete Paul Schäfer (DIE LINKE) die Rechten. “Dass die Rassisten und Islamverteufler aus dem Dunstkreis von „Pro Köln“ das Rheinland nicht zu ihrem Sammelbecken ausbauen, ist mir als Bürger Kölns und Abgeordneter für den Wahlkreis Bonn auch ein persönliches Anliegen.“ Ausdrücklich begrüßt Paul Schäfer (DIE LINKE) „wahrnehmbaren Widerstand“ und „friedliche Proteste“ gegen die Rassisten.
Als ein „Urgestein des Düsseldorfer Landtages“ gilt der aus Recklinghausen stammende CDU- Politiker Lothar Hegemann.
Seit 1980 gehört Lothar Hegemann, der auch Schatzmeister der NRW- Landes CDU und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Westdeutschen Rundfunks (WDR) ist, dem Landtag an. Gegenüber islam.de teilte der CDU- Politiker mit: „Die Gruppe „Pro Köln“ fällt mit rassistischen Sprüchen auf. Solche rassistischen Gruppen müssen weiterhin vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Hier zeigt sich auch der wehrhafte, demokratische Staat, der solche Rechtspopulisten konsequent beobachtet. In fast 30 Jahren Zugehörigkeit zum Landtag habe ich eine so extremistische Gruppe in Nordrhein- Westfalen noch nicht erlebt.“
Bleibt für uns Muslime als ein Fazit erfreut festzuhalten, bei der Ablehnung von „PRO Köln/ PRO NRW“ ziehen Religionsgemeinschaften, alle namhaften öffentlichen Einrichtungen und Politiker aus allen Parteien an einem Strang
Kirchen und Islamische Religionsgemeinschaften erleichtert über friedliche Proteste gegen Rechts
Vertreter von Islamischen Religionsgemeinschaften und katholischer Kirche haben sich erleichtert über den friedlichen Verlauf der Demonstrationen am Wochenende in Köln gezeigt. Es sei gut, dass die Proteste gegen den "Anti-Islamkongress" der rechtsgerichteten Organisation "Pro Köln" ruhig verlaufen seien, sagte der Kölner Weihbischof Heiner Koch (Bild)der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Das Hauptthema des Jahresempfangs lautete Bildung. Unter den Gästen waren neben den Islambeauftragten der Diözesen der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland (KRM) und Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Ayyub Axel Köhler (Bild), der Dialogbeauftragte der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), Bekir Alboga, der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland, Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), Mustafa Imal, und Miyesser Ildem vom Zentrum für Islamische Frauenforschung (ZIF). Initiatoren des Treffens sind die Islam-Beauftragten der Bistümer. In den vergangenen Jahre hatten die Kirchen- und Islam-Vertreter gemeinsam die fünf Domkirchen sowie Integrationsprojekte besucht.
„Muslime werden heimisch“ PRO Köln fördert diese Entwicklung - Tagung des Koordinierungsrates der Islamforen
"Muslime werden in Deutschland heimisch, wie das vor wenigen Jahren noch undenkbar war. Muslimische junge Menschen und besonders Frauen entwickeln innovative Ideen und werden dabei von zahlreichen Kommunen unterstützt." Das sagte der Vorsitzende des Interkulturellen Rates, Dr. Jürgen Micksch, nach einer Tagung des Koordinierungsrates der Islamforen in Deutschland am 13. Mai 2009 im Haus am Dom in Frankfurt/Main. "Mit großen Schritten wird das Zusammenleben mit Muslimen vor Ort zur Normaltität. Sektiererische Parteien wie Pro Köln beschleunigen diesen Prozeß. Die große Mehrheit der Deutschen will mit solchen rechtspopulistischen Gruppierungen nichts zu tun haben" - so Jürgen Micksch.