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Samstag, 21.03.2009

KRM: Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit dürfen bei den Jugendlichen keinen Nährboden finden

Studie: Jeder siebte Jugendliche ist "sehr" ausländerfeindlich – Muslime sind darüber sehr besorgt

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachen hatte anlässlich der Studie 53.000 Jugendliche der vierten und neunten Jahrgangsstufen in 61 Landkreisen und kreisfreien Städten zu dem Thema "Jugendliche in Deutschland als Täter und Opfer von Gewalt“ befragt.

In hohem Maß ausländerfeindlich seien 14,4 Prozent. Dem Satz: „In Deutschland gibt es zu viele Ausländer“, stimmten 29,7 Prozent der Jugendlichen uneingeschränkt zu.
Der Studie nach ist zwar die Brutalität zurückgegangen, viele Jugendlichen allerdings nehmen Drogen oder spielen zu viel Computer.

Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM)ist darüber zutiefst besorgt. KRM Sprecher Erol Pürlü: „Wir sind sehr besorgt über die Ergebnisse der Studie, die uns die ausländerfeindlichen Einstellungen von deutschen Jugendlichen vor Augen geführt hat. Erst recht, wenn man bedenkt, dass diese Jugendlichen die Erwachsenen von morgen sein werden.“

Er forderte die Familien, gesellschaftlich Verantwortlichen, Politik und Medien auf, mehr für die Vielfalt der Kulturen und Religionen in diesem Land zu werben. Vor allem in Kindergärten und Schulen müsse diese Vielfalt vermehrt thematisiert werden.

Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit dürfen bei den Jugendlichen keinen Nährboden finden. Deshalb hat der KRM im Rahmen der aktuellen Internationalen Woche gegen Rassismus unter anderem dazu aufgerufen, Veranstaltungen und Tagungen zur besseren Verständigung und Bekämpfung von Islamfeindlichkeit und Rassismus zu veranstalten.

Pürlü äußerte sich erfreut darüber, dass die Gewalttaten von Jugendlichen deutlich abgenommen haben. Er sagte aber: „Dennoch müssen auch wir uns mehr als zuvor gegen Jugendgewalt in der Gesellschaft engagieren.“