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Dienstag, 24.02.2009
Islamfeindliche Texte an deutschen Schulen stoßen auf heftige Kritik - So was gehört in der Islamkonferenz diskutiert
NGOs protestierten gegen islamfeindliche Äußerungen, die sich in letzter Zeit öfter in Unterrichtsmaterialien an deutschen Schulen häufen. Zuletzt wurden an einer Berliner Schule islam- und muslimfeindliche Informationen durch Lehrmaterialien verbreitet. NGOs fordern die Aufnahme des Problems in das Debattenprogramm der Deutschen Islamkonferenz.
Einer Nachricht der Onlinezeitung "Eurozaman" zufolge kritisierte unter anderem der Türkische Verein Berlins die falsche Informationsverbreitung über Muslime und dem Islam. Bekir Yilmaz, der Vorsitzende des Vereins, protestierte gegen die Behauptung, die in den Moscheen gesammelten Spenden kämen terroristischen Zwecken zugute. Religiöse Menschen mit den Terroristen auf die gleiche Waagschale zu stellen, sei eine große Beleidigung und Verunglimpfung der Muslime und ihrer Religion Islam, sagte Yilmaz. Ein weiteres Beispiel hierfür ließe sich in Unterrichtsmaterialien des Cornelsen-Verlags auffinden, der religiösen Muslimen Unverständnis für das demokratische Grundprinzip der Trennung von Staat und Kirche unterstelle. Dass die vor 50 Jahren nach Deutschland eingewanderten Muslime immer noch mit fest eingefahrenen Klischees dieser Art zu kämpfen haben, zeige, dass die Vorurteile gegen den Islam innerhalb der Gesellschaft immer noch Nährboden finden würden, ist das Gesamturteil der Organisationen.
Unterdessen forderte der Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime, Erol Pürlü, eine ernste Behandlung des Problems. Sie würden die produktiven Arbeiten im Hinblick des islamischen Religionsunterrichts unterschlagen. Der KRM-Sprecher wies zudem dringend auf die notwendige Inspektion von fragwürdigen Unterrichtsmaterialien hin. Neben den Schülern sollten auch die Eltern diese Art von Unterbreitungen wachsam verfolgen und die Schulleitung damit in Kenntnis setzen. Zudem solle sich eine Kommission mit diesen Problemen auseinandersetzen und hierzu wissenschaftliche Untersuchungen einleiten.
Tayfun Keltek, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte NRW (LAGA-NRW) und Vorsitzender des Migrationsrates des Landesvorstandes von NRW, sagte unterdessen: „Im Vorhandensein eines solchen Problems sollten die zuständigen Ansprechpartner umgehend schriftlich informiert werden“ und wies auf das Unwissen der Autoren und Editoren über die Muslime und den Islam hin. Es sei daher nicht verwunderlich, dass sich Klischees dieser Art in diesen Büchern Platz finden würden.
Auf der anderen Seite warnte der Vorsitzende der Elternvereinsföderation von NRW, Kadir Daglar, vor Friedensbruch zwischen Muslimen und der Gesellschaft, die durch diese Verzerrungen verursacht werden. Er rief insbesondere die Eltern auf, im Falle eines Verdachts die Interesssenvertretungen zu informieren und sich mit den jeweiligen Zuständigen in Verbindung zu setzen. (Quelle: igmg.de)