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Mittwoch, 18.02.2009
Neue Dimension des Rechtsextremismus: „Was unseren Vätern der Jud ist für uns die Moslembrut"
Österreich: Gedenkstätte des ehemaligen KZ Mauthausen mit muslim- und judenfeindlichen Parolen beschmiert – Hoher Grad an organisierter Kriminalität - Österreichische Glaubensgemeinschaft protestiert laut
Linz - Die Außenmauer der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen in Oberösterreich ist Ende letzte Woche beschmiert worden. Große Lettern rufen zu einem "Kreuzzug" gegen Muslime auf. Das "Mauthausen Komitee Österreich" vermutet die Täter in rechtsradikalen Kreisen.
Die Beschmierung "WAS UNSEREN VÄTERN DER JUD IST FÜR UNS DIE MOSLEMBRUT SEID AUF DER HUT! 3. WELTKRIEG - 8. KREUZZUG" wurde an der Außenmauer links vom Eingang zur Gedenkstätte angebracht. Die rund 70 Zentimeter großen Buchstaben sind dort weithin sichtbar.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft appellierte daran, diese Signale sehr ernst zu nehmen und Schritte der Bewusstseinsbildung und Aufklärung zu setzen:
„Von der Wortwahl bis zur Ausführung zeigt sich hier eine Dimension von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, die auf einen hohen Grad von Organisiertheit schließen lässt“, hieß es in einer Erklärung.
Außerdem sieht die Gemeinschaft eine enge Verbindung von Antisemitismus und der Hetze gegen Muslime. Beide Phänomene würden in direkter Geistesverwandschaft stehen und dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich Willi Mernyi meinte, bei der Schmieraktion dürfte wohl nicht spontan agierende "blede Buam", sondern gut vorbereitete Täter am Werk gewesen sein. Diese müssten unter anderem mit Licht und Farbe ausgestattet vorgegangen sein.
Mernyi meint zudem, die Wortwahl zeige, dass die Täter mit der Diktion von NS-Hetzblättern vertraut seien. Die Schmieraktion bedeute eine "ganz neue Dimension des Rechtsextremismus". Gegen die unbekannten Täter sei Anzeige erstattet worden.
Für den 30. April in Linz rufen daher auch zahlreiche Gruppen zu einem „Lichterzug gegen Rechts“ Den Aufruf haben u.a. die Sozialistischen Jugend Österreich, der Katholischen Jugend Österreich und der Österreichischen Gewerkschaftsjugend unterschrieben.
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