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Montag, 22.12.2008
„Diese Gefühl umfasst mich vollkommen“
Endlich Baubeginn des Denkmals für die ermordeten Roma und Sinti in Berlin – Staatsminister Neumann (CDU), Regierenden Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Bundestagsvize- Präsidentin Petra Pau (Die Linke)anwesend
In Gegenwart von Staatsminister und CDU- Bundestagsabgeordneten Bernd Neumann, dem Regierenden Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Bundestagsvize- Präsidentin Petra Pau (Die Linke) sowie zahlreichen Bundestagsabgeordneten vollzog sich in Berlin am 19.12.2008 symbolisch der Baubeginn für das Denkmal der ermordeten Sinti und Roma.Einige KZ - Überlebende nahmen ebenfalls an der Zeremonie teil.
Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrates der Deutschen Sinti und Roma, sowie Timo Wagner, Vorsitzender des Bundesrates der Jenischen Deutschlands und Natascha Winter als Vorsitzende der Sinti Allianz Deutschland repräsentierten vor Ort die lange Zeit vergessenen Opfergruppen.
„Festhalten möchte ich, dass ist das Denkmal der Bundesrepublik Deutschland, dass sie den Opfern schuldig waren, “ betonte Romani Rose.
Der ZMD überbrachte dem Zentralrat der Sinti und Roma persönliche Grüße. Gegenüber islam.de erklärte Romani Rose: “Mich bewegt heute ein unbeschreibliches Gefühl. Diese Gefühl umfasst mich vollkommen“
Immerhin hatte es Jahre gebraucht, was die Planung und vor allem die Abstimmung der Texte der Inschrift und der Chronologie betrifft. So sprach Staatsminister Neumann auch „von einem langen Weg“ den man bis zum heutigen Tage zurückgelegt habe.
Ferner sagte Staatsminister Neumann: „Wir haben den heutigen Tag für den symbolischen Akt des Baubeginns mit Bedacht gewählt, denn jedes Jahr wird im Rahmen der letzten Bundesratssitzung daran erinnert, dass am 16. Dezember 1942 mit dem so genannten „Auschwitz- Erlass“ Himmlers der Völkermord an den Roma und Sinti besiegelt wurde. Im nationalsozialistischen besetzten Europa wurden im deutschen Namen entsetzliche Verbrechen an Roma und Sinti verübt. Sie wurden entrechtet, erniedrigt und ausgegrenzt, deportiert und zu medizinischen Menschenrechtsversuchen missbraucht. Eine halbe Million wurde ermordet.“
Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit sprach von einem „Menschheitsverbrechen.“
Besondere Sorge erfülle ihn, auch heute noch werden Sinti und Roma von Teilen der Bevölkerung verächtlich „als Zigeuner weiterhin kriminalisiert.“ Es sei auch sehr beschämend, was nach 1945 mit dieser Gruppe geschah. Sein besonderer Gruß galt den anwesenden KZ – Überlebenden, „für sie sei das kein leichter Weg“ gewesen, hierher zu kommen.
Prof. Monika Grütters, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, erklärte dazu: „Mich hat heute die ehrliche Aufarbeitung unserer Vergangenheit bewegt. Diese Bewältigung der Vergangenheit nehmen wir sehr ernst. Gerade eine internationale Stadt wie Berlin, eine Stadt, reich an Multi Kulti, habe nun endlich mit dem Bau dieses hochkarätigen Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma begonnen.“ (Volker- Taher Neef, Berlin)