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Dienstag, 18.11.2008
Saudi-Arabien kritisiert Israels Reaktion auf arabischen Nahost-Friedensplan
"Dialog der Religionen und Zivilisationen", auf die Initiative des saudischen Königs Abdullah Al Saud in der UNO in New York - "Alle vergangenen Kriege seien unnötig gewesen...Ein Urteil über die Unterschiede der Religionen könnten sie getrost dem Herrn am Jüngsten Tag überlassen"
Saudi-Arabien ist enttäuscht über die Einschätzungen des israelischen Präsidenten Schimon Peres zur arabischen Friedensinitiative für die Regelung im Nahen Osten, die er am Donnerstag im UNO-Hauptquartier in New York äußerte.
Das sagte der saudische Außenminister Scheich Saud al-Faisal bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Forums "Dialog der Religionen und Zivilisationen", der auf die Initiative des saudischen Königs Abdullah Al Saud stattfand.
Das Königreich sei "enttäuscht darüber, dass der israelische Staatschef in seiner Rede nur einzelne Punkte des arabischen Friedensplans aufgriff und über andere nichts sagte".
Al-Faisal betonte, dass Peres keine Reaktion auf den Aufruf geäußert habe, dass der jüdische Staat keine militärische Gewalt gegen die arabische Welt anwenden solle. Diese Forderung sei jedoch eine Grundbedingung der arabischen Friedensinitiative.
Peres verlautbarte in seiner Rede das Einverständnis Israels mit den Vorschlägen der Friedensinitiative über die Unmöglichkeit einer militärischen Lösung des arabisch-israelischen Konflikts und die Notwendigkeit eines umfassenden Friedens in dieser Region, der Schließung eines Friedensvertrags zwischen Israel und den arabischen Ländern, die Einstellung des Blutvergießens und die Festlegung gutnachbarschaftlicher Beziehungen zwischen dem jüdischen und den moslemischen Staaten der Region.
Arabische Medien berichteten ausführlich über das Geschehen in New York. Das ungewöhnliche Zusammentreffen wurde, weil die Konferenz nicht der Politik, sondern dem Dialog der Religionen und Kulturen diente. Unter dem Antrieb des Königs von Saudiarabien hatte Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon im Glaspalast eine hochrangige Konferenz unter dem Motto «Kultur des Friedens» einberufen, woran schliesslich über 70 Staats- und Regierungschefs oder hohe Beamte teilnahmen, unter ihnen Präsident Bush, Premierminister Brown sowie die Könige von Bahrain und Jordanien und der Emir von Kuwait.
König Abdallah ibn Abdelaziz von Saudiarabien hatte zur Eröffnung seine einfache, religiös unterfütterte Diagnose der heutigen Krisen proklamiert: «Alle Tragödien dieser Welt gehen darauf zurück, dass das grosse Prinzip der Gerechtigkeit rundum missachtet wird, obwohl alle Religionen und Kulturen es hochhalten.» In einem ergreifenden Plädoyer ermahnte er die Menschen dazu, sich an die Gemeinsamkeiten anstatt die Unterschiede der Religionen zu halten. Alle vergangenen Kriege seien unnötig gewesen, meinte der König, nun müssten die Menschen endlich lernen, in einer Partnerschaft gemeinsamer Werte zu leben, sonst würden sie im Feuer der Zwietracht verzehrt. Ein Urteil über ihre Unterschiede könnten sie getrost dem Herrn am Jüngsten Tag überlassen. Gott habe alle Menschen gleich und zu Partnern erschaffen. Terroristen und Verbrecher seien nur Feinde Gottes sowie jeglicher Religion und Kultur. Wäre die Toleranz nicht verloren gegangen, so hätten sie nie einen Platz erhalten. Beflügelt durch die Lehren des Islams, streckten die Saudi ihre Hände zum Dialog aus für alle, die Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit liebten.
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