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Dienstag, 28.10.2008
Islamische und Jüdische Studien: Internationalen Konflikte durch Verständnis für Religionen und Kulturen entschärfen
Bosnier Enes Karic ist Gastprofessor für an der Ludwig-Maximilians-Universität in München – Morgen Antrittsvortrag
In diesem Wintersemester ist Professor Enes Karic Allianz-Gastprofessor für Islamische und Jüdische Studien. Die Allianz SE hat diese Gastprofessur im Jahr 2003 an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München eingerichtet, um den Dialog zwischen dem jüdischen und dem islamischen Kulturkreis zu fördern. Professor Karic von der Universität Sarajevo, Bosnien-Herzegowina, wird als Gast des Instituts für den Nahen und Mittleren Osten zum Thema „The Role of the Qur'an in Islamic Culture“ lesen. Zudem hält er zum gleichen Thema ein Hauptseminar ab.
Morgen wird Enes Karic feierlich an der LMU begrüßt. Zu diesem Anlass hält er einen öffentlichen Vortrag über „Popular Islam in Bosnia and Herzegovina“.
Der Vortrag beginnt um 19.15 Uhr im Hörsaal M014 im Hauptgebäude der LMU. Seine Vorlesungen finden während des Semesters immer montags von 14 bis 16 Uhr im Raum M014 im Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, statt.
Enes Karic wurde 1958 in Travnik geboren. Er studierte an der Universität Sarajevo Islamwissenschaften, Politik und Philosophie und schloss sein Studium 1986 als Master ab. An der Universität von Belgrad wurde er 1989 promoviert mit einer Arbeit zum Thema "Hermeneutics and some problems in translation of the Holy Texts (in particular the Quran) into Serbian or Croatian (i.e. some European) languages. Von 1994 bis 1996 war er Minister für Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Sport der Republik Bosnien-Herzegowina. Derzeit ist er Professor für Koran-Studien und die Geschichte der Interpretation des Koran an der Universität Sarajevo.
Die Allianz Gastprofessur
Nach den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA hat die Allianz SE im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements eine Gastprofessur für islamische und jüdische Studien an der LMU gestiftet. Mit dieser Initiative will das Unternehmen die Kenntnis des islamischen und des jüdischen Kulturkreises fördern und zum Dialog anregen. Ein Motiv für dieses Engagement ist die Überzeugung, dass viele der aktuellen internationalen Konflikte durch mangelndes Verständnis für Kulturunterschiede verschärft werden.
Mit dieser Gastprofessur fördert die Allianz SE über ihre bisherigen Bildungsinitiativen im Bereich Finanzdienstleistung hinaus zum ersten Mal auch geisteswissenschaftliche Studien. Die LMU kann mit dieser Professur, die alternierend an Dozenten aus dem islamischen und dem jüdischen Bereich vergeben wird, das interdisziplinäre Netzwerk von Forschung und Lehre in den Islam-, Religions- und Kulturwissenschaften sowie in den philologischen und historischen Disziplinen wesentlich verbessern