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Leserbriefe

Freitag, 03.10.2008



Andreas Briese schrieb:
"Eine Islamisierung Europas sehe ich eher nicht."

Zunächst einmal ist klarzustellen, daß die von islam.de als Anti-Islam-Kongress bezeichnete Veranstaltung eigentlich ein Anti-Islamisierungs-Kongress sein soll.
Was ja immerhin ein ziemlicher Unterschied wäre. Aber im Ergebnis hat islam.de wohl Recht und es handelt sich eigentlich um einen Anti-Islam-Kongress, der sich in den Deckmantel hüllt auf eine drohende Gefahr aufmerksam zu machen, nämlich eine agressive Ausbreitung des Islam und damit eine Machtübernahme durch den Islam.

Nun mag es ja Kräfte unter den Muslimen geben, die tatsächlich eine Islamisierung betreiben wollen. Aber allein gegen eine Missionierung durch Muslime ist in unserem Land nichts einzuwenden, gehört es doch zur freien Religionsausübung auch dazu, seine eigene Religion als die überlegene zu sehen und dies auch öffentlich darlegen zu können und zu dürfen. Solange dies nicht zu einem Aufzwingen des Islam führt.

Wenn es sich dann ergibt, daß immer mehr Menschen sich zum Islam hingezogen fühlen, dann ist das eben so. Die anderen Religionen, z.B. das Christentum, haben ja dieselben Möglichkeiten der Missionierung. Dem einzelnen muß es dann doch selbst überlassen bleiben, welche Religion die ihm gemäße ist. Aber worum geht es den Mitgliedern von pro-Köln denn eigentlich?
Eine Islamisierung Europas sehe ich eher nicht. Natürlich nimmt die Gemeinschaft der Muslime in Europa zu. Das muß aber nicht per se schlecht sein. Auch der Buddhismus ist eine in Europa aufstrebende Religion. Tatsächlich ist die Entwicklung Europas nicht eine vom Christentum zum Islam, sondern vielmehr hin zu einer multireligiösen Gesellschaft. Und das ist nicht schlecht, sondern stellt vielmehr eine Chance für mehr Toleranz und Offenheit dar.

Schaut man sich die Imternetseite von pro-Köln an, wird deutlich, daß es sich um eine Anti-Islam-Organisation handelt (nein zur kölner Großmoschee, nein zu Minaretten, nein zu Muezzinruf). Auf die Errichtung eines Gottehauses müssen Muslime aus meiner Sicht ein Recht haben, gehört es doch unerlässlich zur freien Religionsausübung dazu.

Man kann sicherlich über das Aussehen streiten, aber die Größe muß sich nach den Bedürfnissen der Gemeinde richten. Ob der Ruf des Muezzin in einer Zeit, in der es Uhren gibt, erforderlich ist, kann ich nicht entscheiden. Kirchenglocken wären demnach aber ebenso überflüssig.
Zumindest die Nachtruhe sollte aber in beiden Fällen (Muezzinruf und Kirchenglocken) eingehalten werden. Bleibt zu hoffen, daß pro-Köln nicht alzuviele Anhänger bekommt. Ein paar Dumme wird es ja leider immer geben.
Aber immerhin müssen offenbar noch aus anderen europäischen Ländern Fanatiker einreisen, damit überhaupt eine halbwegs beachtenswerte Zahl an "Islam-Gegnern" demonstriert. Das ist doch eigentlich beruhigend und gibt Grund zur Hoffnung, daß sich diese Extremisten in Köln nicht durchsetzen werden.