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Mittwoch, 17.09.2008
Münster: Umstrittener Professor darf nicht mehr Islamlehrer ausbilden
NRW-Wissenschaftsministerium will zukünftig die Benennung von Islam-Lehrern von den muslimischen Verbänden abhängig machen - Mit seiner Infragestellung des Propheten oder des Korans reiht sich Mohammad Kalisch in die Reihe viele Orientalisten ein
Nach dem Prof. Kalisch die Existenz des Propheten Mohammed in Frage gestellt hat (islam.de berichtete) und der KRM daraufhin seine Zusammenarbeit aufgekündigt hat, wurden nun personelle Konsequenzen am Lehrstuhl für Islamkunde an der Universität Münster gezogen. Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium bestätigte nach einem Bericht in der WELT von heute, dass der umstrittene Professor Muhammad Sven Kalisch nicht mehr Lehrer für den Islamunterricht an deutschen Schulen ausbilden werde. Er werde sich nun auf die Islamforschung konzentrieren, hieß es. Zudem wird eine neue Professur für islamische Religionspädagogik eingerichtet, dessen Besetzung zeitnah erfolgen soll. Münster galt bisher als einzige und erste Hochschule in Deutschland, die Islamlehrer ausbildet. Jetzt nicht mehr.
Für den nordrhein-westfälischen Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) ist indes ein gedeihliches Auskommen mit den muslimischen Verbänden unerlässlich. Deshalb werde die Landesregierung nach der Berufungsentscheidung für die neue Professur "ein Votum der islamischen Verbände einholen, um eine möglichst breite Akzeptanz" zu erreichen, sagte Pinkwart.
Universität und Ministerium reagierten mit dieser Entscheidung auf den Druck des KRM. Der Koordinierungsrat der Muslime (KRM), ein Dachverband der vier größten muslimischen Verbände in Deutschland, hatte vor gut einer Woche die Zusammenarbeit mit Kalisch aufgekündigt und beklagt, der Professor entferne sich immer weiter von den Grundsätzen der islamischen Lehre. Probleme zwischen beiden Seiten bestanden seit längerem. Der KRM empfahl daraufhin den muslimischen Studentinnen nicht mehr in die Vorlesung von Kalisch zu besuchen und betonte zugleich damit in keiner Weise die Freiheit von Forschung Lehre antasten zu wollen.
Denn hier geht es um eine Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer im Fach Islam, und nicht wie Kalisch in einem Interview unumwunden mitteilte, um ein textkritisches und „ergebnisoffenes Forschen“ am Koran. Dies kann er auch weiter machen, jedoch ohne das bisheriges Mandat, Lehrer im Schulfach Islam auszubilden.
Die Infragestellung von Koran und des Propheten ist ja keine neue Erfindung Kalischs. Letzteres betrieben schließlich seit Hunderten von Jahren die Orientalisten (und werden dies sicherlich auch die nächsten Hundert Jahre machen) und darin reiht sich nun gewöhnlich auch ein Mohammad Sven Kalisch ein.
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