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Freitag, 05.09.2008
Unruhen in Indien – „schlimmsten Angriffe in den vergangenen Jahren“
Hindus töten Christen, weil sie - so sagen sie - Missionierung befürchten
Vor einigen Tagen hiess es, dass bisher in Indien bei Unruhen 11 Menschen ums Leben kamen .
Nachdem im Bundesstatt Orissa ein hinduistischer Anführer ermordet wurde, kam es zu schweren Ausschreitungen. Radikale Hindus machen Christen für die Tat verantwortlich und griffen Kirchen, Geschäfte und private Häuser von Christen an. Hinduistische Extremisten werfen den Kirchen zudem vor missionieren zu wollen.
Zehntausende christlich geführter Schulen wurden aus Protest gegen die Übergriffe landesweit geschlossen. Dadurch will man den Druck auf die Indische Regierung erhöhen.
Der Sprecher der Katholischen Bischofskonferenz in Indien, Babu Joseph, verlangte eine unabhängige Untersuchung der Gewalt. Er forderte die Regierung endlich zum Handeln auf, damit die Übergriffe aufhörten.
Babu Joseph drückte vor internationalen Journalisten seine große Sorge aus. Er bezeichnete die jetzigen Angriffe auf christliche Gemeinden als die schlimmsten Angriffe in den vergangenen Jahren. Extremisten hätten die Christen in allen Bereichen versucht zu treffen. Sei es bei Häusern mit christlichen Symbolen oder Kirchen, die man abgebrannt habe. Jedes christliche Symbol, jeder christliche Hinweis und jede christliche Spur im Lande versuchen die radikalen Hindus auszulöschen.
In dem Subkontinent mit über 1 Milliarde Menschen bekennen sich nur knapp 2 % zum Christentum. 85 % der Bevölkerung sind Hindus, 13 % Muslime.
Angehörige aus den untersten Schichten des immer noch stark verbreiteten Kastensystems versuchen aber vielfach, durch den Übertritt zum Christentum das Kastensystem zu verlassen. Oft erscheint ihnen das als der einzig gangbare Weg, gesellschaftlich „aufwärts“ zu gelangen.
Im ganzen Land gab es Gottesdienste, in denen die Christen für sofortigen Frieden beteten. Pabst Benedikt XVI. rief zu Ruhe und Besonnenheit auf.
Muslime haben sich nicht an den Ausschreitungen gegen Christen beteiligt. Ob hier die Ursache daran liegt, in den internationalen Medien nur ganz wenige Berichte über diese Vorgänge in Indien zu finden?(Volker- Taher Neef)