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Donnerstag, 28.08.2008
Hunger bestimmt den Alltag von über 1,4 Milliarden Menschen
Armut eine Frage der ungerechten Verteilung und nicht der Geburtenrate, wie man am Beispiel China sieht - Neuste Studie vorgestellt
Insgesamt 1,4 Milliarden Menschen müssen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Nach einer neuen Studie der Weltbank ist die Zahl der Armen um eine knappe halbe Milliarde höher als bisher vermutet. Trotzdem gebe es Fortschritte, schreiben die Experten der Bank. 2,6 Milliarden Menschen verfügen über weniger als zwei Dollar am Tag.
1981 lebte in den Entwicklungsländern jeder Zweite in extremer Armut, heute ist es nur noch jeder Vierte und das obgleich die Weltbevölkerung seit dieser Zeit sich fast um ein Viertel vergrößert hat. Einmal mehr ein Beweis, dass extreme Armut kein sogenanntes „Bevölkerungsexplosionsproblem“ ist, wie viele pseudowissenschaftliche Studie immer wieder behaupten, sondern eine Frage der Verteilung der Ressourcen. Armut entsteht durch extreme Ungerechtigkeit, ist eine Frage der Verteilung und nicht in erster Linie eine Frage der Geburtenrate oder des Bevölkerungszuwachses.
Bestes Beispiel ist China. Gute Fortschritte bei der Armutsbekämpfung hat vor allem Ostasien erzielt. Im Jahr 1981 war dies noch die ärmste Region der Welt, in China lebten damals 835 Millionen Menschen von weniger als 1,25 Dollar pro Tag (in heutigen Preisen), 2005 waren es nur noch 207 Millionen.
Die Zahlen zeigten, dass die Welt vermutlich das Ziel erreichen werde, bis 2015 die extreme Armut gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren, sagte Justin Lin, Chefökonom der Weltbank. Die Halbierung der Armut gehört zu den so genannten Millenniums-Zielen, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2000 in New York beschlossen hatte.