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Montag, 11.08.2008
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel: „Wir wollen keinen Rückfall in vergangene Zeiten.“
Heimattreue Deutsche Jugend: Rechtsextremistisch und gefährlich für Deutschland – Bundestag prüft Verbotsverfahren
Berlin - Ein fester Bestandteil der rechtsextremistischen Szene ist der Verein „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ). Mehrere hundert Mitglieder hat die bundesweit tätige HDJ.
Laut eigenen Aussagen sehen sie sich als die „aktive, volks- und heimattreue Jugendbewegung für alle deutschen Mädel und Jungen im Alter von 7 bis 29 Jahren“. Jugendlichen und Kindern wird eine jugendpflegerische Tätigkeit vorgegaukelt, um sie langsam an das braune Gedankengut heranzuführen.
Erst in der Nacht vom 9. auf den 10.August fiel die HDJ wieder negativ auf. In Hohen Sprenz bei Güstrow (Mecklenburg- Vorpommern) schloss die Polizei ein Jugendcamp. 39 Kinder aus dem ganzen Bundesgebiet wurden wieder ihren Eltern übergeben.
In dem Jugendlager fand wieder eine Beschulung mit nationalsozialistischem Gedankengut statt. Das Lager glich in der Aufmachung einem Jugendlager aus der NS-Zeit.
2007 stellte der Verfassungsschutzbericht bereits fest, dass das Vereinsorgan der HDJ „Funkenpflug“, den Nationalsozialismus verherrlicht und einen offenen Antisemitismus propagiert.
Kinder und Jugendliche werden in Freizeitcamps der HDJ paramilitärisch ausgebildet. Mit Flaggenspielen soll ein „selbstbewusster und unverkrampfter“ Umgang mit der Vergangenheit belebt werden. Auch scheut man sich nicht davor, den verbotenen NS-Propagandafilm „Der ewige Jude“ Kindern und Jugendlichen vorzuführen. Gegen zwei Mitglieder der HDJ wird daher wegen Verbreitens verfassungswidriger Propagandamittel und Volksverhetzung derzeit ermittelt. Die HDJ weist starke Parallelen zur „Hitler Jugend“ des Dritten Reiches auf.
Unter Federführung des FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Ahrendt hat die FDP-Fraktion im Parlament den Antrag gestellt, ein Verbot der HDJ zu prüfen. Der Bundestag soll die Bestrebungen der HDJ überprüfen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass gerade jungen Menschen rechtsextremistisches Gedankengut vermittelt wird.
Gegenüber islam.de erklärte Mitunterzeichner des HDJ -Verbotsantrages, FDP-Generalsekretär Dirk Niebel „Wir wollen keinen Rückfall in vergangene Zeiten.“ Der Vizepräsident der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ reagiert hochsensibel, wenn ein Verein das Dritte Reich glorifiziere und Antisemitismus- möglichst noch gemeinnützig- verkünde.“ Niebel werde „mit allen rechtsstaatlichen Mitteln die HDJ und ähnliche Vereine bekämpfen.“
Der Bundestagsabgeordnete Ahrendt, auch Vorsitzender der FDP in Mecklenburg-Vorpommern, verwies auf folgendes: “Es gilt zunächst die Erkenntnis: Man kann einen Verein verbieten, nicht aber die Gesinnung, die ihn trägt. Folglich gibt es oftmals Nachfolgeorganisationen. Dies muss man sich immer vor Augen halten. Deswegen machen Verbote gegen extremistische Organisationen Sinn, weil sie ein Beitrag sind, die Organisationsstrukturen zu zerstören.“ (V.-T.N.)
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