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Freitag, 04.04.2008

Wahlen in den USA - Muslimische Wähler sehr vielseitig -Eine Analyse von Ibrahim Hooper

80% der muslimischen Wähler beabsichtigen, an den Vorwahlen teilzunehmen.

Viele religiöse oder ethnische Minderheiten in den USA werden dem einen oder anderen politischen Lager zugerechnet. Aber die Ergebnisse einer kürzlich vom Washingtoner Council of American-Islamic Relations (CAIR) bei einem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut in Auftrag gegebenen landesweiten Umfrage unter muslimischen Wählern ergeben, dass diese zum grossen Teil noch unentschlossen sind, wen sie im November wählen wollen.


Aus dieser repräsentativen Auswahl von 1.000 muslimischen Wählern ergibt sich folgendes Bild:


Weiter nach ihren Ansichten zu einigen nationalen und internationalen Themen befragt, sagte die große Mehrheit, dass (terroristische) Angriffe auf Zivilisten "niemals gerechtfertigt" seien. Der Prozentsatz derjenigen, die darauf mit "oft gerechtfertigt" antworteten, lag unterhalb der Fehlermarke (3%) der Umfrage.
Zu internationalen Themen gaben amerikanische muslimische Wähler außerdem folgende Antworten:


Nach den entscheidendsten Themen für ihre Wahlentscheidung befragt, stand Bildung an erster Stelle (89%), gefolgt von Bürgerrechten (86%), Gesundheitspolitik (85%) und der Wirtschaft (85%).
Diese Ergebnisse widersprechen Stereotypen, wonach es sich bei den amerikanischen Muslimen um eine monolithische Gruppe handelt. Ein interessantes Resultat der Umfrage war, dass die frömmsten muslimischen Wähler zugleich diejenigen sind, die stärker daran glauben, dass Islam und Moderne miteinander vereinbar sind.
Fast 80% der muslimischen Wähler gaben an, an den Vorwahlen teilnehmen zu wollen. Mit der Aussicht darauf, dass es bei den landesweiten Wahlen eng wird, kann kein Kandidat dieses Potential von Wechselwählern ignorieren. Die Ergebnisse der CAIR-Umfrage sollten die Kandidaten aller Parteien darauf aufmerksam machen, dass es hier eine Wählergruppe gibt, die gewillt ist, allen zuzuhören, die auf ihre Belange eingehen. (aus dem Englischen übersetzt von Irmgard Pinn)

Zum Autor: Ibrahim Hooper der Direktor für strategische Kommunikation des Council on American-Islamic Relations (CAIR). Er begleitet CAIR seit der Gründung 1994. Als einer der Sprecher von CAIR, tritt Hooper häufig in nationalen und internationalen TV Medien auf.