Newsnational Freitag, 06.07.2007 |  Drucken

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Deutsche wissen wenig über ihre muslimischen Mitbürger: Das ZDF will nun für Abhilfe sorgen

Heute startet das "Forum am Freitag" – Interessantes Angebot

Nur 37 Prozent der Deutschen meinen, sehr gut oder gut informiert zu sein. Der Informationsstand sei unter jüngeren Deutschen etwas besser als in der mittleren und älteren Generation, so das ZDF. Das ZDF hatte die Umfrage mit Blick auf das heute startendes islamisches Internet-Angebot „Forum am Freitag“ veranlasst. Fast die Hälfte der Deutschen findet es laut Umfrage gut, dass es in Deutschland Moscheen gibt. Eine deutliche Mehrheit von 70 Prozent hat kein Problem mit dem Kopftuch einer Muslimin.

"Forum am Freitag" wird es künftig ein umfangreiches Onlineangebot geben, das den Dialog mit den rund dreieinhalb Millionen in Deutschland lebenden Muslimen fördern will. Kernstück des Forums ist eine fünf- bis zehnminütige Sendung, in der jeweils eine ausgewählte muslimische Persönlichkeit zu einem aktuellen Thema aus der Lebenswirklichkeit von Muslimen spricht.

Den Anfang macht heute Lamya Kaddor, die an einer nordrhein-westfälischen Hauptschule Islamkunde erteilt. Als weitere Autoren sind unter anderen Bekir Alboga von der Union der Anstalt für Religion (Ditib) und der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, vorgesehen. Beide gehören schon zum Sprecher-Team des „Islamischen Worts“ vom SWR.

Hinweis: Das „Forum am Freitag“ ist jeweils ab Freitagmorgen im Internet unter www.forumamfreitag.zdf.de zu sehen( siehe unterer link)

Der ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut sagte dazu: "Mit der Einrichtung des 'Forums am Freitag' wollen wir eine Plattform für den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen schaffen und dadurch einen Beitrag zur Integration der in Deutschland lebenden Migranten leisten. Deshalb haben wir uns für ein journalistisches Format entschieden, das Muslimen die Möglichkeit gibt, in einem Gespräch oder einem Kommentar ihre Sicht des Zusammenlebens in Deutschland in das gesellschaftliche Gespräch einzubringen. Das Internet ist hierfür das ideale Medium, da es nicht nur viele Menschen erreicht, sondern auch viele Möglichkeiten zum aktiven Austausch bietet."

ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender ergänzte: "Adressaten des ‚Forums zum Freitag’ sind alle an Religion interessierten Zuschauer, Zuhörer und Internet-Nutzer. Das Angebot richtet sich also nicht nur an Muslime, sondern an alle, die sich an der Diskussion um Migration und Integration fremder Kulturen in Deutschland beteiligen wollen. Gerade in der jetzigen Auseinandersetzung um Fundamentalismus, Terror und Krieg im Orient scheint es mir besonders wichtig, Kenntnisse über den Islam zu vermitteln.“

Neben der wöchentlich aktualisierten Sendung, die im Mittelpunkt des "Forums am Freitag" steht, bietet der Internetauftritt aktive Dialog- und Diskussionsmöglichkeiten durch einen moderierten Chat mit dem jeweiligen Sprecher der Sendung sowie ein ebenfalls redaktionell begleitetes Diskussionsforum. Weiterführende Informationen wie ein Islamlexikon, Porträts der Autoren und Sprecher und vieles mehr runden das neue Onlineangebot ab.

Im "Forum am Freitag" kommen Männer und Frauen muslimischen Glaubens, verschiedener Nationalitäten und Berufe zu Wort: Schriftsteller, Lehrer, Theologen, Filmemacher, Vertreter islamischer Verbände oder einfach Menschen, die über ihre Erfahrungen im Alltag berichten. Dadurch soll ein möglichst differenziertes Bild der Muslime in Deutschland entstehen. Redaktionell verantwortet wird das Forum von den beiden ZDF-Redaktionen Kirche und Leben, die sich durch zwei Islamexperten, Kamran Safiarian und Abdul-Ahmad Rashid, verstärkt haben.



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Forum am Freitag im ZDF

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