Artikel Montag, 19.03.2018 |  Drucken

Entsetzen über Brandanschlag auf Moschee in Berlin-Reinickendorf

In der Nacht zum 11. März erfolgte ein Brandanschlag auf die zum DITIB-Dachverband gehörende Koca-Sinan-Moschee in Berlin-Reinickendorf. Es entstand erheblicher Sachschaden. Da auch Wohnungen in diesem Häuserkomplex zu verzeichnen sind, nahmen die Täter in Kauf, Menschen zu töten oder zumindest schwer zu verletzen.

Das Verbrechen löste großes Entsetzen aus. Den Tatort besuchten unverzüglich der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD), der Reinickendorfer Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) und Burkard Dregger (CDU), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Am 14. März fand im Rathaus Reinickendorf die Versammlung der Bezirksverordneten statt. Gleich nach der Eröffnung der Versammlung sprach der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Dr. Hinrich Lühmann, den Brandanschlag auf die Moschee an. Er sagte: „Dieser Terroranschlag hat uns alle getroffen.

Welch ein Glück, dass Menschen nicht zu Schaden kamen.“ Ebenso sagte er: „Kein Motiv rechtfertigt eine solche Gewalttat. Jede Gewalt, ob verbal, gegen Sachen und erst recht gegen Menschen, zerstören den kostbaren Grundkonsens unserer Gesellschaft. Gewaltlosigkeit ist die Grundübereinstimmung unseres Gemeinwesen. Den Opfern gilt unsere Solidarität.“ Einstimmig verabschiedeten alle BVV-Mitglieder eine „Resolution per Dringlichkeit.“ Die BVV-Reinickendorf setzt sich aus Mitgliedern der CDU, SPD, AfD, GRÜNE, LINKE und FDP zusammen. In dieser Resolution heißt es u.a.: „Wir sind entsetzt und schockiert über diese feige Tat, die die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes in Lebensgefahr gebracht und die Räumlichkeiten zerstört hat.....Wer Gotteshäuser anzündet, ist ein Feind der offenen Gesellschaft und des friedlichen Zusammenlebens. Wir stehen weiterhin ein für die durch das Grundgesetz garantierte Glaubens- und Religionsfreiheit. 

Wir begrüßen die Initiative des Bezirksamtes Reinickendorf, der Gemeinde schnell und unbürokratisch Möglichkeiten zur Fortführung der regelmäßigen Gebete in der Nachbarschaft anzubieten.“ David Jahn, Mitglied der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung und Landesvorsitzender der JuLis Berlin, teilte mit: „Als Junge Liberale wenden wir uns gegen Extremismus jeglicher Couleur, ganz gleich ob er links, rechts oder religiös motiviert ist. Entscheidend ist, dass noch entschlossener gegen Extremismus und politisch motivierte Kriminalität vorgegangen wird und wir die schützen, die friedlich ihre Religion ausleben wollen.“

Der Bezirksvorsitzende der JuLis Nordberlin (Reinickendorf und Pankow), Alexander Bibi, erklärte: „Wer den Geist unseres Grundgesetzes, das das Bild einer freiheitlichen, liberalen und pluralistischen Gesellschaft zeichnet, wirklich ausleben will, der geht auf andere Menschen und andere Religionen zu statt diese zu bekämpfen. Das Grundgesetz garantiert die freie Entfaltung der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen und gebietet gerade Schutz von Minderheiten. Das sollte der Maßstab unseres Denkens und unseres Handelns sein.“ Hakan Tas (DIE LINKE) gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an. 

Dort leitet er den Ausschuss für Arbeit, Integration und Soziales. Der Parlamentarier sagte: „Auch wenn ich die Aktivitäten der DITIB-Moscheen in Deutschland inhaltlich regelmäßig kritisch begleite, sind derartige Übergriffe auf Einrichtungen keineswegs hinzunehmen. Ich fordere eine zügige und lückenlose Aufklärung des Brandangriffes in meinem Wahlbezirk Reinickendorf und hoffe, dass die Täter der Justiz überstellt werden können.“ (Volker-Taher Neef, Berlin)




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