Newsnational Freitag, 30.09.2011 |  Drucken

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30 Jahre Deutscher Kulturrat – Staatsminister Neumann(CDU):„Nationale Verantwortung “

Kulturgroschen an Bischof a.D. Huber verliehen – Mazyek: Verdienst vom Kulturrat, dass er kulturprägende Wirkung von Religion wieder ins Gedächtnis ruft

Berlin - Der Deutsche Kulturrat feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Er setzt sich seither spartenübergreifend für den Kulturbereich ein.
Der Deutsche Kulturrat ist Ansprechpartner des Bundes, der Länder sowie der Europäischen Union, wenn es gilt, die Interessen der Akteure des kulturellen Lebens zu vertreten.

Prof. Dr. Max Fuchs, Präsident des Deutschen Kulturrates, sagte am 28. September 2011 in seiner Begrüßungsrede am Pariser Platz in Berlin: „Der Kulturrat antwortet, wenn er gefragt wird. Manchmal antwortet er auch, wenn er nicht gefragt wird.“

Besonders stolz ist er zusammen mit Geschäftsführer Olaf Zimmermann auf einen neu gesetzten Schwerpunkt der Tätigkeit für die interkulturelle Arbeit. Man hat in Deutschland auch im Kunstbereich zur Kenntnis genommen, dass zahlreiche Zuwanderer, oft schon in der 3. oder 4. Generation, hier leben.

Staatsminister Bernd Neumann (CDU) bezeichnete Olaf Zimmermann „als einen Motor für immer neue Ideen.“ Ferner sagte Bernd Neumann: „Dass es eine nationale Verantwortung für die Kultur gibt, ist mittlerweile auch im letzten Dorf in Bayern angekommen.“ Bund und Länder geben nach seinen Angaben nur ca. 1,9 % in ihren Etats für Kultur aus. Klare Aussage des Kulturstaatsministers: „Kultur macht das Leben lebenswert. Die Kultur ist nicht die Sparbüchse für öffentliche Haushalte.“

Den Kulturgroschen 2011 erhielt Bischof a. D. Prof. Dr. Wolfgang Huber. Er war von 2003-2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Prof. Monika Grütters (CDU), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, wies in ihrem Redebeitrag darauf hin, dass es Bischof Huber war, der in seiner Amtszeit eine Kulturbeauftragte für die EKD berief.

Laudator des Abends war Jürgen Flimm, Intendant der Berliner Staatsoper „Unter den Linden“. Er sagte: „Wenn man alles glaubt, was heute gesagt wurde, dann leben wir im Paradies. Aber die Welt sieht leider anders aus. Das wissen wir Kulturschaffenden nur zu gut.“ Da muss auf dem Lande um jedes neuangeschaffte Buch für die öffentliche Bibliothek gekämpft werden; in Städten werden Kultureinrichtungen aus Kostengründen oft geschlossen. Bischof a. D. Huber zitierte in seiner Dankesrede einen ehemaligen Preisträger des Kulturgroschen, Bundespräsident Johannes Rau. Der wusste über die Kultur folgendes zu berichten: „Die Kultur ist nicht die Sahne auf dem Kuchenstück. Die Kultur ist die Hefe im Teig.“

Wir baten einige Gäste um ihre persönliche Einschätzung über den Festakt. Gegenüber islam.de sagte Christoph Poland, CDU-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Kulturausschuss: „Das hier ist eine sehr interessante Veranstaltung, auch im Hinblick auf den herausragenden Preisträger. Ich bin Protestant und freue mich, dass Herr Prof. Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Preisträger des Kulturgroschens 2011 ist.“

Kulturhaushalte von Sparmaßnahmen auszunehmen

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime, der ebenfalls zur Festveranstaltung geladen war, sagte dazu, dass man dem Deutschen Kulturrat, allen voran Prof. Max Fuchs und Olaf Zimmermann, gar nicht genug danken kann, denn sie haben“ die kulturprägende Wirkung von Religionen wieder in Gedächtnis gerufen und diese als Teil der deutschen Kultur anerkannt“.

Der kulturpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reiner Deutschmann, betonte: „Die Verleihung des Kulturgroschens ist eine sehr lobenswerte Angelegenheit. Es zeigt auch, mit sehr wenig Geld ist viel zu bewegen. Ich plädiere generell dafür, Kulturhaushalte von Sparmaßnahmen auszunehmen.“

Alle Festredner wünschten dem „30-jährigen Geburtstagskind Deutscher Kulturrat“ viel Erfolg für die nächsten Jahre. Staatsminister Bernd Neumann sprach schon mal vorausschauend den 50. Geburtstag an. Er hatte ja auch allen Grund dazu, denn einer konnte im 30-jährigen Bestehen des Kulturrates seinen 50. Geburtstag feiern: Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Bereits im Februar feierte er das halbe Jahrhundert. Der Deutsche Kulturrat folgt dnn in zwei Jahrzehnten. (Volker- Taher Neef; Fotos: Günter Meißner)



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