islam.de - Druckdokument - Druckdatum: Mittwoch, 24.04.24
https://www.islam.de/9981.php


islam.de - Alle Rechte vorbehalten

Samstag, 22.03.2008

Sittensen: Mann aus rechtsextremer Szene Tatverdächdiger eines Anschlages auf Moschee

Rotenburg - Sittensen. Vermutlich rechtsgerichtete Täter haben in der Nacht zum Ostersamstag mit Molotow-Cocktails versucht, den Gebetsraum der Islamischen Gemeinschaft in Sittensen in Brand zu setzen. Der Brand beschädigte Mobiliar im Wert von einigen tausend Euro, verlöschte aber von allein. An den Fensterscheiben wurden Klebezettel mit rechtsgerichtetem Inhalt gefunden. Intensive Ermittlungen führten die Rotenburger Polizei inzwischen zu einem 18-jährigen Tatverdächtigen aus Sittensen.

Bereits in der Nacht um 2.30 Uhr hatte ein Anwohner der Gebetsstätte der Islamischen Gemeinschaft Sittensen e.V., die in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt an der Königsberger Straße in Sittensen untergebracht ist, das Klirren einer Scheibe und eine weglaufende Person bemerkt, sich aber nichts weiter dabei gedacht.

Am Samstagmorgen um 7.45 Uhr hatte der 73-jährige Eigentümer des Gebäudes festgestellt, dass drei Fensterscheiben der Gebetsstätte eingeschlagen waren. In einem rund 30 Quadratmeter großen Vorraum, der als Aufenthaltsraum der Gebetsstätte diente, waren deutlich zwei Brandflecke und die Reste von zwei zerbrochenen Glasflaschen zu erkennen. Der Brandbeschleuniger hatte Teppich und Mobiliar beschädigt, das Feuer war aber von allein verlöscht.

An den Scheiben fanden die sofort hinzugezogenen Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes der Rotenburger Polizeiinspektion Klebezettel, so genannte "Spuckis", einer Gruppe "Nationale Sozialisten". Die Zettel enthielten typische rechte Parolen und wandten sich gegen den Islam. Die Polizei fand inzwischen weitere Klebezettel an Laternenmasten in der Ortschaft Sittensen.

Den Sachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt rund 10 000 Euro. Gefährdet wurden außerdem fünf Menschen, die in einem Einfamilienhaus schliefen, das unmittelbar mit der in einem Flachdachbau untergebrachten Gebetsstätte verbunden ist. Die Polizei geht davon aus, dass nur der Zufall und glückliche Umstände verhindert haben, dass die Gebäude vollends in Brand gerieten.

Die Polizei Rotenburg hat seit den Morgenstunden vor Ort Spurensicherungsspezialisten und einen Spezialhund im Einsatz. Die Ermittlungen führten die Beamten inzwischen auf die Spur eines 18-jährigen Sittensers, den die Polizei für tatverdächtig hält. Hier wurden inzwischen Maßnahmen eingeleitet, die noch andauern.



Lesen Sie dazu auch:

    -Zehnjähriges Mädchen wegen Hautfarbe angegriffen
        -> (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,542948,00.html)

    -Kreischef der CDU: "Nichtarier Schande für das Juristentum"
        -> (http://www.mopo.de/2008/20080322/hamburg/politik/neonazi_skandal_um_politiker.html)