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Mittwoch, 21.02.2007

Zentralratsvorsitzender Ayyub Köhler kritisiert Umgang mit deutschen Konvertiten

Lob und Kritik an Innenminister Wolfgang Schäuble - Anti-Terror-Datei als amtlicher Generalverdacht

Berlin - Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, ist «entsetzt» über Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Köhler sagte der Zeitung «Die Welt» (Mittwochausgabe), zunächst habe Schäuble zwar betont, dass Muslime zur Gesellschaft dazugehörten, was der Vorsitzende als „wohltuend“ empfand. Dann kürzlich habe der Innenminister aber ohne konkreten Anlass im Bezug auf die deutschen Konvertiten die Sprache derer gesprochen, «die das Misstrauen säen». Und weiter: „Muslime, Menschen überhaupt, kann man nur mit Menschenliebe gewinnen, dann gewinnt man auch die Herzen“.

Köhler kritisierte auch die beschlossene Anti-Terror-Datei. Durch die Speicherung der Religionszugehörigkeit werde «der Generalverdacht schon mal amtlich». Der Zentralrats-Vorsitzende fügte hinzu: «Offensichtlich nimmt es die Politik billigend in Kauf, dass Muslime sich zunehmend zurückhalten werden, sich öffentlich zu ihrer Religion zu bekennen.» Ein solches Gesetz sei «außerordentlich gefährlich für den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat insgesamt».

Köhler legte zugleich zum wiederholten Male ein klares Bekenntnis zur Verfassung ab. Er versicherte: «Jawohl, wir stehen zur Meinungs- und Pressefreiheit, zur Freiheit der Kunst.» Viele Muslime kämen aus Ländern, in denen es keine demokratischen Verhältnisse gebe. Köhler fügte hinzu: «Sie sind doch froh, dass sie hier leben. Und diese Freiheit verteidigen wir.» Vollständiges Interview in der WELT von heute, siehe untere link.




Lesen Sie dazu auch:

    -Vollständiges Interview in der WELT
        -> (http://www.welt.de/politik/article725812/Deutsche_Muslime_wollen_keinen_Gottesstaat_errichten.html?r=RSS)