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Dienstag, 26.12.2006

Einmal im Leben: Die Hadsch

Höhepunkt der Hadsch ist das "Stehen" am Berg Arafat am 29. Dezember, einen Tag vor dem Opferfest der Muslime

Islam.de - Bis zum Beginn der Hadsch-Zeremonien am 29. Dezmeber rechnet Saudi-Arabien mit einem Anschwellen des Pilgerstroms auf über zwei Millionen Menschen. Für die Behörden stellen sich vor allem Logistik- und Sicherheitsprobleme.

Um den Ansturm der Pilger zu bewältigen, investieren die saudischen Herrscher Milliarden-Beträge in die Infrastruktur. Straßen, Tunnel und Moschee-Anlagen wurden renoviert und erweitert. Zusätzlich wurde ein Quotensystem eingeführt - für jeweils tausend Einwohner eines islamischen Landes wird nur ein Einreisevisum für die Pilgerfahrt erteilt.

Die Hadsch mindestens einmal im Leben zu vollziehen, ist religiöse Pflicht und gehört zur 5 Säule des Islam für jeden Muslim, der es sich leisten kann und gesundheitlich dazu in der Lage ist. Heute kommen die meisten Männer und Frauen in organisierten Gruppenreisen. Vollklimatisierte Busse und komfortable Hotels gehören zum Standard-Angebot. Viele Reiseunternehmen in Deutschland beteiligen sich an dem mittlerweile auch lukrativen Geschäft. Selbst große Unternehmen wie LTU oder nationale Fluggesellschaften wie die Türkisch Airlines chartern hunderte Extraflugzeuge zu Sylvester um die muslimischen Pilger in die heiligen Bezirke von Madina und Mekka zu bringen.

Die Pilgerfahrt folgt seit dem Propheten Abraham und später durch den Propheten Mohammed vervollständigt (Friede sei auf ihnen) einem festen Muster: Im islamischen Monat Dhul Hidscha, der in diesem Jahr in den Dezember fiel, reisen die Gläubigen nach Mekka. Zu den rituellen Handlungen der Hadsch gehört das siebenmalige Umkreisen des würfelförmigen Gebäudes - der Kaaba - in Mekka. Höhepunkt ist das "Stehen" am Berg Arafat am 29. Dezember und das am nächsten Tag symbolische Steinewerfen des Satans in Mina. Der Überlieferung nach hielt der islamische Prophet Mohammed (s.a.s.) im Jahre 632 n. Chr. dort seine letzte große Predigt, bevor er wenig später verstarb.

Muslime betonen das besondere spirituelle Erlebnis, diese Riten in einer großen Gemeinde von Gleichgesinnten zu vollziehen. Dabei ist auch der Weg das Ziel: Die Reise zu deinem Schöpfer und zu dir selbst.