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Samstag, 21.10.2006

NRW: Grüne fordern Kooperationsvertrag mit dem Islam und eine Landesislamkonferenz

Will auch Hamburg Staatsvetrag mit den Muslimen eingehen?

Düsseldorf/Hamburg - Die Grünen im Düsseldorfer Landtag haben die Einberufung einer Islamkonferenz in Nordrhein-Westfalen verlangt, um mit den muslimischen Verbänden und freien Moscheegemeinschaften zu einer Anerkennung als «Religionsgemeinschaft» zu kommen.

Nach dem Vorbild des Staatsvertrages mit den Kirchen müsse das Land mit dem Islam endlich zu einem «Kooperationsverhältnis» kommen, verlangte Düker. Dies gelte für die Einführung eines «ordentlichen verfassungskonformen Religionsunterrichts» in den Schulen, der theologischen Hochschulausbildung von Imamen und dem Bestattungswesen. Zudem müssten auch Vereinbarungen über die islamische Seelsorge in Krankenhäusern, Altenheimen und Justizvollzugsanstalten getroffen werden. Die Anerkennung islamischer Organisationen sei nach der geltenden Verfassungslage nur durch die einzelnen Bundesländer möglich.

Düker räumte ein, dass die knapp eine Million Muslime in NRW auch heterogen organisiert sind. Anderseits sei bei den großen Dachverbänden wie dem Zentralrat der Muslime, DITIB, dem Islamrat und VIKZ deutliche Annäherung und der Wille zur Zusammenarbeit erkennbar; dort findet originiär muslimisches Leben statt, nämlich in den Moscheen, die die Mitglieder der Dachverbände ausmachen.

Unterdessen bahnen sich vielleicht in Hamburg erste Gespräche in Richtung Staatsvetrag an. Die Schura Hamburg, ein Zusammenschluss vieler islamischer Organisationen, ist jedenfalls nach den hoffnungsvollen Tönen von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bei einem Besuch der Centrums- Moschee Anfang des Monats, postitiv gestimmt.

Hamburgs Muslime sehen dem Abkommen erfreut entgegen und es ist zu hoffen, dass auch die anderen großen Dachorganisationen wie zum Beispiel die DITIB sich diesem Votum anschließen und so eine geeignete Grundlage für einen Ansprechpartner gefunden wird.