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Montag, 09.08.2004

Erste "islamische" Bank in Großbritannien

Nach islamischem Recht wird die Bank in ausschließlich «ethisch vertretbare Projekte» investieren.

(dpa)Großbritannien bekommt seine erste islamische Bank. Die Bankenaufsichtsbehörde FSA gab nach Medienberichten vom Montag grünes Licht für das neue Geldinstitut, das nach den Grundsätzen des islamischen Rechts arbeitet. Die Bank will in erster Linie die 1,8 Millionen Muslime in Großbritannien ansprechen und später auch auf den europäischen Kontinent expandieren. «Bisher gibt es keine Bank nach den Maßstäben der Scharia. Wir sind einzigartig», sagte Michael Hanon, Direktor der Islamic Bank of Britain in Birmingham.

Nach islamischem Recht wird die Bank in ausschließlich «ethisch vertretbare Projekte» investieren. Dies bedeutet, dass Firmen, die mit Tabak, Alkohol oder Pornographie handeln, ausgeschlossen sind. Auch Zinsen wird es bei dieser Bank nicht geben. Anstatt Geld zu verleihen, will die islamische Bank die materiellen Dinge, die sich der Kunde normalerweise mit einem Kredit kaufen würde, selbst erstehen. Anschließend kann der Kunde die Waren leasen. Damit wird der Zins durch eine Gebühr ersetzt.

Die erste Filiale soll im September im Zentrum Londons eröffnet werden. Im November soll der Bankbetrieb dann umfassend über Telefon und Post in ganz Großbritannien anlaufen.