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Freitag, 05.05.2006

CDU-Mitglied demonstriert mit NPD gegen Moschee

Nach heftigen Reaktionen kam Bernhard Lasinski einem Parteiausschuß zuvor und trat aus der CDU aus. An der Demonstration nahmen außer der Lasinski 150 Neonazis, Skinheads und andere NPD-Anhänger teil.

In dem Aufmarsch der rechtsextremen Partei am 1. April zog der Christdemokrat Bernhard Lasinski mit, seit vier Jahren Schatzmeister des CDU-Ortsverbandes Pankow-Nord. An der Demonstration nahmen außer Lasinski 150 Neonazis, Skinheads und andere NPD-Anhänger teil.

Lasinski hatte seine Teilnahme an der NPD-Demonstration damit begründet, dies sei die einzige Möglichkeit gewesen, seine Kritik am geplanten Moscheebau öffentlich zu machen. Dass er einen Fehler gemacht haben könnte, sah Lasinski nicht. Vielmehr sei für ihn bedenklich, wenn bei manchen Themen „CDU-Mitglieder sich neben der PDS hinstellen“.

Inzwischen ist Lasinski nach scharfer Kritik an seiner Teilnahme bei einer NPD-Demonstration aus der Partei ausgetreten. Er kam damit einem Parteiausschluss zuvor, den zuletzt der Spitzenkandidat für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger, gefordert hatte.

Linksfraktionschef Stefan Liebich hatte zuvor kritisiert, dass die CDU im Widerstand gegen den Bau der Moschee "Seite an Seite mit der NPD marschiert". Auch werde immer deutlicher, dass die Reden Pflügers von Weltoffenheit und Toleranz nichts als "Lippenbekenntnisse" seien.

Die Grünen-Spitzenkandidatin Franziska Eichstädt-Bohlig nannte es widerwärtig, dass ein CDU-Funktionär zusammen mit Neonazis demonstriert. Dass diese Tatsache in der Partei auch noch totgeschwiegen und ignoriert werde, zeige die "Doppelzüngigkeit" der Berliner CDU.

Die Ahmadiyya Gemeinde will bis 2007 für ihre 250 Berliner Mitglieder auf einem Grundstück an der Tiniusstraße eine Moschee mit Minarett errichten lassen. Das Pankower Bauamt hat eine Bauvoranfrage bereits positiv entschieden.