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Dienstag, 18.04.2006

Radikale Opus-Dei-Zeitschrift mit Entschuldigung für Mohammed-Karikatur

Muslimische Gemeinden bedauern, dass es immer noch "Minderheiten gibt, die provozieren müssen"

Die italienische Zeitschrift «Studi Cattolici» hat sich für die Veröffentlichung einer Karikatur des Propheten Mohammed entschuldigt, die diesen in der Hölle zeigt. Das berichtet die Tageszeitung «Corriere della Sera» am Sonntag in ihrer Internetausgabe. Er bitte in «christlicher Weise» alle Moslems um Vergebung, die sich durch die Zeichnung beleidigt gefühlt hätten, erklärte der Direktor der katholischen Zeitschrift, Cesare Cavalleri, die der radikal-christlichen Bewegung «Opus Die» nahe steht.

Er bedauere das negative Medienecho auf die in der März-Ausgabe des Blattes veröffentlichte Karikatur, fügte Cavalleri hinzu. Diese sei als Islam-feindlich interpretiert worden, obwohl in ihr vielmehr die Krise der kulturellen Identität des Westens angeprangert werden sollte. Die Karikatur zeigt unter Anspielung auf die «Göttliche Komödie» die beiden Dichter Dante und Vergil vor einem Feuerkreis, während kleine Teufel sie umflattern.

Der Chef der Islamischen Weltliga in Italien, Mario Scajola, sprach von «schlechtem Geschmack». Der Leiter des Verbands der moslemischen Gemeinden in Italien, Roberto Piccardo, bedauerte, dass es allen Bemühungen um den Dialog zwischen den Religionen zum Trotz immer noch «Minderheiten gibt, die provozieren müssen».