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Montag, 27.07.2020


Covid-19-Testspritze

"Todeslager" Xinjiang: 1,8 Millionen muslimische Chinesen in Corona Ausbruchsgefahr

Menschenrechtler fordern eine sofortige Auflösung der Lager und mehr Transparenz im Kampf gegen Covid-19 - kaum medizinische Betreuung

Göttingen Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat nach dem Ausbruch von Covid-19 in der chinesischen Region Xinjiang davor gewarnt, dass die Umerziehungslager in der Region zu "Todeslagern" werden. "Ein Übergreifen der Pandemie in der Provinzhauptstadt Urumtschi auf benachbarte Lager hätte katastrophale Folgen. Denn in den Umerziehungscamps fehlt es an ausreichender medizinischer Betreuung," erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen.

Die Menschenrechtler forderten eine sofortige Auflösung der Lager und mehr Transparenz beim Kampf gegen die Corona-Pandemie in Xinjiang. So fehle es an einem Gesundheitskonzept, wie die den Angaben zufolge rund 1,8 Millionen Lagerinsassen bei einer Ausbreitung von Covid-19 geschützt werden könnten.

Freigelassene berichteten, dass die medizinische Betreuung dort vollkommen unzureichend sei, so die GfbV. Da in den Lagern auf kleinem Raum oft tausende Menschen lebten, sei die Ansteckungsgefahr besonders groß. Zudem könne Wachpersonal das Virus unbeabsichtigt von außen einschleppen.

Chinas Behörden haben die Lager nach Angaben der Menschenrechtler seit 2017 eingerichtet, um muslimische Nationalitäten gewaltsam zu assimilieren.