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Donnerstag, 13.12.2018


Bewahrung der Schöpfung

Hilfsorganisationen warnen vor Rückschlägen bei Klimaschutz

Kattowitz - Im polnischen Kattowitz geht die Weltklimakonferenz in die entscheidende Phase. In den kommenden Tagen werden hochrangige Politiker erwartet, um die Verhandlungen, an denen Vertreter aus rund 200 Länder beteiligt sind, abzuschließen. Nichtregierungsorganisationen warnten am Montag vor Rückschlägen beim Klimaschutz.

Laut einer Studie von Germanwatch und NewClimate Insitute reichen die bisher unternommen Anstrengungen bei weitem nicht aus, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur in ausreichendem Maß zu begrenzen.

In dem von beiden Organisationen veröffentlichten Klimaschutz-Index fiel Deutschland um fünf Ränge auf Platz 27 von 56 untersuchten Staaten zurück. Das ist den Angaben zufolge die zweitschlechteste Platzierung in der 14-jährigen Geschichte des Index. Hauptgründe seien ein seit 2009 gleichbleibend hohe Emissionsniveau, ein nachlassender Ausbau der Erneuerbaren Energien und mäßige Noten für die Klimapolitik, hieß es.




Das Hilfswerk Care warf insbesondere USA, Russland, Saudi-Arabien und Kuwait vor, die Verhandlungen in Kattowitz auszubremsen. Deutschland solle sich an der Seite von Entwicklungsländern dafür einsetzen, ein möglichst starkes Regelbuch zu erarbeiten "und die politische Verpflichtung zu erreichen, dass die Länder ihre Klimaschutzpläne bis 2020 überarbeiten".

Das Regelbuch soll die Umsetzung des 2015 in Paris beschlossenen Klimaabkommens konkretisieren. Das Abkommen sieht vor, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen.

Bereits am Sonntag hatte sich der Politologe Dirk Messner kritische zum bisherigen Verlauf der Verhandlungen in Kattowitz geäußert. "Wir treten auf der Stelle", sagte der Leiter des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Angesichts steigender Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen bedürfe es eigentlich dringend einer "globalen Kraftanstrengung" um den Ausstoß deutlich zu reduzieren, so Messner. Davon sei auf der Weltklimakonferenz bislang allerdings wenig zu spüren.