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Montag, 31.07.2017


Messerattentat Hamburg: Viel Leid, viele Helden

Merkel fordert schnelle Aufklärung - ZMD Vors. Aiman Mazyek würdigt Zivilcourage: "mutige Eingreifen der jungen Männer, sie haben Hamburg verteidigt."

Berlin (KNA) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Angehörigen des Todesopfers bei der Messer-Attacke von Hamburg ihr tiefes Mitgefühl ausgesprochen und eine schnelle Aufklärung des Verbrechens gefordert. "Ich trauere um das Opfer der grausamen Attacke in Hamburg. Seinen Angehörigen gilt mein tiefes Mitgefühl", erklärte sie am Samstag in Berlin. Den Verletzten wünsche sie "vollständige Genesung der körperlichen und seelischen Wunden". Die Kanzlerin dankte der Polizei für ihren Einsatz "sowie all jenen, die sich mit Zivilcourage und Mut dem Täter entgegengestellt haben".

Für Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) zeigt die Messerattacke von Hamburg eine mögliche Vermischung von islamistischer Ideologie und persönlichen Motiven. "Wir müssen damit rechnen, dass die dschihadistische Ideologie als Begründung oder Rechtfertigung für Taten herangezogen wird, die vielleicht aufgrund ganz anderer Motive begangen werden. Die eigentlichen Motive können dann auch in der Persönlichkeit des Täters liegen", sagte der CDU-Politiker.

Es sei jetzt wichtig, die Hintergründe der Tat so schnell wie möglich zu analysieren und aufzuklären, so der Minister. Auch er dankte insbesondere den Bürgern und Polizisten, durch deren Eingreifen der Täter so schnell habe gefasst werden können. "Meine Trauer gilt dem Toten, mein Mitgefühl seinen Angehörigen und den verletzten Opfern. Ich hoffe, dass sich alle schnell wieder von ihren Verletzungen erholen."

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Andy Grote (beide SPD) legten in Barmbek an Ort des Anschlags Blumen nieder und sprachen mit Augenzeugen.

Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, würdigte auf Twitter das "mutige Eingreifen der jungen Männer, sie haben Hamburg verteidigt. Wir stehen zusammen und trauern um die Opfer".

Der Täter war laut Medienberichten den Behörden als Islamist bekannt. Er handelte nach Einschätzung der Behörden aber offenbar als psychisch labiler Einzeltäter.