Leserbriefe Sonntag, 13.03.2005 |  Drucken

Leserbriefe



Mahmmoud Hammoud schrieb:
Feindbild Syrien - Kommentar von Michael Lüders


Sehr geehrte Redaktion,

ich möchte mich auf folgenden Text beziehen:
Feindbild Syrien - Kommentar von Michael Lüders

BIs auf den letzten Abschnitt bzw. das Zitat muss ich dem Herrn Lüders ein Kompliment aussprechen.
Seine Folgerung jedoch, dass das syrische Militär oder die syrischen Geheimdienste hinter dem Anschlag an Hariri stecken ist unlogisch.

1. Gerade das Militär hat kein Interesse daran den Libanon zu verlassen - und erst recht nicht die Geheimdienste. Warum sollten die dann so einen Anschlag planen, der dazu führt, dass Amerika und Israel den vollständigen Rückzug aus dem Libanon fordern. Das ist doch ein Schlag gegen das Militär und seinen Einflussbereich. Lüders meint, man wolle Bashar "jeden Spielraum für Reformen" nehmen - mit so einer Aktion schießt man sich doch selbst ins Knie.

2. Hariri hatte in seinem Auto verschiedenste Geräte, die verhindern, dass Sprengstoff-Fernauslöser genutzt werden können. Diese sehr neue Technologie auszuschalten und den Anschlag mit dieser Präzision zu planen bedarf enormen Aufwand - ich denke nicht das die Syrer dazu fähig sind.

FAZIT: Wie bei jeder vernünftigen Urteilsfindung auf dieser Welt betrachtet man zu allererst das Motiv. Welche Seite hat profitiert, welche hat Nachteile erleiden müssen? Das Ganze passt doch wie ein Puzzle zusammen: Israel fordert seit jeher die Entwaffnung der Hisbollah und seit einiger Zeit(vor dem Hariri-Anschlag) fordert Amerika den Rückzug der syrischen Truppen, weil sie das Land angeblich okkupieren -


Israels Sicherheitsbedürfnis geht über alles, wie Lüders richtig analysiert. Aber das Israel-Problem auf eine Person namens "Ariel Sharon" zu beschränken ist ein fataler Fehler, aber auch ein typischer, weil es ganz einfach ist sich die "böse" Person herauszusuchen und mit dem Finger darauf zu zeigen.

Ich habe hier nur die aus meiner Sicht negativen Dinge aufgegriffen. Generell finde ich den Kommentar sehr gut, weil er aufdeckt, was bei solchen Szenarien Gang und Gebe ist: Dämonisierung, Isolierung eines "Schurkenstaates".


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