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Mittwoch, 05.10.2016


v.l.n.r.: Hamza Wördemann (ZMD-Vorstandsmitglied), Petra Köpping (sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration), Prof. Dr. Ernes Erko Kalac (Integrationsbeauftragter des ZMD)

Kann Ostdeutschland Integration?

ZMD beim Mittelsächsischen Integrationsfestival in Hainichen

Hainichen. "Ich habe sehr gute Hoffnung, dass die Integration gelingen wird", sagte Petra Köpping, sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Das Motto "Gemeinsam stark - fordern und fördern" passe besonders für die vielen jungen geflüchteten Menschen.

Besonders beeindruckend waren die Worte von Sven Baum, der die Sportart Kata im Rollstuhl betreibt. Auch behinderte Menschen hätten früher viele Diskriminierungserfahrungen gemacht. Sie hätten die gleichen Probleme wie die geflüchteten Menschen heute. Wenn sich das Auge an das Ungewohnte gewöhnt hat, würde die Akzeptanz steigen.

Beim Sport sei es egal, ob man schwarz oder weiß, behindert oder nicht sei - es komme nur darauf an, welche Ziele man erreichen wolle.




Prof. Dr. Ernes Erko Kalac, Integrationsbeauftragter des Zentralrat der Muslime in Deutschland warb für Integration durch Sport.

Denn: Wenn Menschen sich persönlich kennen lernen und miteinander Sport machen, dann verschwindet die Angst vor dem Fremden.

Natürlich war auch das Patenschaftsteam der Sozialen Dienste und Jugendhilfe GmbH mit 8 Mitarbeitern vertreten. Sie informierten die Besucher des Festivals über die Möglichkeit, sich mit einer Patenschadt ehrenamtlich für Flüchtlinge zu engagieren.

Die Integrationsministerin Petra Köpping und Bürgermeister Dieter Greysinger gingen sofort mit gutem Beispiel voran und übernahmen selber eine Patenschaft.




"Es gibt überdurchschnittlich viele hilfsbereite Menschen in Ostdeutschland", fasste ZMD-Vorstandsmitglied Hamza Wördemann zusammen, "diese positive Seite wird oft übersehen". So haben sich direkt 30 Haininger Bürger für eine Patenschaft eingetragen.

Dr. Simone Ratz, Mitglied des Deutschen Bundestages, Henning Hohmann, Mitglied des sächsischen Landtages, Wolfgang Weigert, Präsident des Deutschen Karateverbandes und Marc Huster, beliebtester Sportmoderator vom MDR bezeichneten in der Podiumsdiskussion, die Integration als Marathon. Das ehrenamtliche Engagement der Bürger und Vereine und die Förderung der beruflichen Integration seien von besonderer Bedeutung.

Staatsministerin Petra Köpping warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft. MdL Henning Hohmann betonte die Bedeutung der neuen Zuwanderer für Deutschland und Sachsen, die aufgrund des demographischen Wandels langfristig davon profitieren würden.
(H.W.)