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Sonntag, 24.01.2016

Muslimische Ärztin Majid mit Klaus-Hemmerle-Preis 2016 ausgezeichnet

Das Wirken der gläubigen Muslima Majid zeige auf besonders überzeugende Weise, wo sich heute Christen und Muslime treffen könnten

Aachen (KNA) Noorjehan Abdul Majid (44), im Kampf gegen Aids aktive Ärztin aus Mosambik, hat den Klaus-Hemmerle-Preis 2016 erhalten. Sie sei eine zeitgenössische «barmherzige Samariterin», sagte die deutsche Botschafterin beim Vatikan, Annette Schavan, bei der Preisübergabe am Freitagabend im Aachener Dom. Das Wirken der gläubigen Muslima Majid zeige auf besonders überzeugende Weise, wo sich heute Christen und Muslime treffen könnten: in der Hinwendung zum hilfsbedürftigen Menschen, so Schavan in ihrer Laudatio.

Der nach dem früheren Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929-1994) benannte undotierte Preis wird alle zwei Jahre von der Fokolar-Bewegung vergeben. Die Muslima habe in hervorragender Weise mit Christen und Mitgliedern anderer Religionen zusammengearbeitet, hieß es zur Begründung. Majid ist seit 2002 in mehreren Zentren für das Aids-Behandlungsprogramm «Dream» der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio tätig. Der emeritierte Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff würdigte in seinem Grußwort den Einsatz der Preisträgerin für die Rechte HIV-positiver Menschen, vor allem für stigmatisierte Frauen. «Als Frau und Muslimin setzt Noorjehan Majid besondere Zeichen», so Mussinghoff. Die Preisträgerin erklärte: «Unser großer Traum ist es, die 1,5 Millionen Menschen erfolgreich zu behandeln, die in Mosambik HIV-positiv sind.» Bisher seien 300.000 Menschen behandelt worden, davon 70.000 Kinder. Der Zentralrat der Muslime war auch dazu eingeladen und entsandte dazu sein Mitglied - die Bilal-Moschee in Aachen-, um an der Feierlichkeit teilzunehmen.