Newsinternational Donnerstag, 04.06.2015 |  Drucken

Nigeria trotzt dem Terror - Neuer Anschlag der Boko Haram

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Tat und ermutigte den neuen muslimischen Präsident Muhammadu Buhari nicht nachzulassen

Abuja (KNA) In der Provinzhauptstadt Maiduguri im nigerianischen
Bundesstaat Borno ist es erneut zu einem Anschlag gekommen. Auf einem
Markt in der Stadt explodierte eine Bombe, die laut nigerianischen
Medien rund 30 Menschen in den Tod gerissen haben soll. Jüngere
Meldungen sprachen von etwa 50 Opfern. Der Sprengsatz war offenbar in einem Metzgereistand deponiert. Es wird davon ausgegangen, dass die Terrorgruppe Boko Haram für die Attacke verantwortlich ist.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Tat. Er ermutigte den neuen nigerianischen Präsident Muhammadu Buhari, im Kampf gegen den Terror von Boko Haram nicht nachzulassen. Bereits in den vergangenen Wochen habe Nigeria «einige Fortschritte erzielt», erklärte Steinmeier am Dienstag in Berlin. Buhari solle die regionale
Kooperation besonders mit den Nachbarländern Niger, Tschad und Kamerun ausbauen. Dies sei auch die deutsche Botschaft an die afrikanischen Partner am Rande des G7-Gipfels.

Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte es in Maiduguri Medienberichten zufolge erneut Explosionen und Schusswechsel gegeben. Am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee 26 Menschen getötet worden; am Sonntag wurde ein Markt angegriffen.

Die Anschlagsserie begann rund 24 Stunden nach der Amtseinführung Buharis. Zuvor hatte der 72-Jährige Boko Haram den Kampf angesagt. Er nannte die Gruppe «gottlos» und «weit weg vom Islam». Die Terroristen seien erst besiegt, wenn alle Entführungsopfer befreit seien, so der
Muslim Buhari. Schätzungen zufolge hält Boko Haram weiter etwa 1.000 Frauen und Kinder gefangen.

In Maiduguri hatte sich Boko Haram vor 13 Jahren gegründet. In den vergangenen Monaten waren Anschläge im Zentrum der Stadt weitgehend ausgeblieben. Stattdessen hatte die Gruppe in entlegenen und schlecht gesicherten Regionen zugeschlagen.

Um den Terror einzudämmen, besucht Buhari ab Mittwoch die
Nachbarländer Tschad und Niger. Dort soll der künftige Kurs gegen die Terrormiliz besprochen werden. Seit Januar kämpfen Soldaten aus Nigeria und den Nachbarländern in einer multinationalen Truppe gegen Boko Haram.




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