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Sonntag, 03.05.2015

Vatikan: Ohne Zweistaatenlösung kein Friede in Nahost

Vatikanstadt (KNA) Ohne eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und
den Palästinensern wird der Nahe Osten aus Sicht von Kurienkardinal
Leonardo Sandri nicht zur Ruhe kommen. Dieser Konflikt müsse immer
mitbedacht werden, wenn von Stabilität für die Region die Rede sei,
sagte der Präfekt der Ostkirchenkongregation bei einer
internationalen Konferenz zur Zukunft der Ostchristen am Mittwoch in
Bari.

Die Christen hätten die Aufgabe, in allen Konflikten der Region für
Frieden und Versöhnung zu arbeiten, insbesondere in dem zwischen
Israelis und Palästinensern. Glücklicherweise könnten sie in beiden
Gebieten derzeit relativ sicher leben, so der Kardinal.

Sandri wandte sich gegen die westliche Auffassung, schuld an den
Konflikten im Nahen Osten seien in erster Linie die Religionen.
Schuld seien vielmehr Machtstreben und Gruppeninteressen. In der
Vergangenheit hätten Muslime, Juden und Christen dort friedlich
zusammengelebt. Dies müsse wieder erreicht werden.

Die Christen in Syrien und im Irak, gleich welcher Konfession, sind
nach seinen Worten in ihrem Leid vereint. Sie alle erlitten
gleichermaßen das Martyrium. Doch einen Nahen Osten ohne Christen
dürfe niemand akzeptieren. Zu der von der Gemeinschaft Sant'Egidio
organisierten internationalen Konferenz im süditalienischen Bari sind
neben zahlreichen Experten auch hochrangige Religionsvertreter
eingeladen. Das Treffen endet an diesem Donnerstag.