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Donnerstag, 09.04.2015


Erdogan sieht Gefahr eines Auseinanderbrechens der islamischen Welt

Staatsbesuch in Iran und Sorge wegen des Bürgerkrieges in Jemen - Mässigung als Lösung

Istanbul (KNA) Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan befürchtet wegen der Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten nach eigenen Worten ein Auseinanderbrechen der islamischen Welt.

Ihm gehe es nicht um Konfessionen, sondern um den Islam als Ganzes, zitiert ihn die türkische Presse (Donnerstag). Erdogan äußerte sich vor mitreisenden Journalisten auf der Rückkehr von einem Besuch im Iran. Die vorwiegend sunnitische Türkei hatte sich kürzlich im Konflikt zwischen den sunnitischen Golfstaaten und dem schiitischen Iran im Jemen auf die Seite der Golf-Staaten gestellt. Zugleich hatte Erdogan dem östlichen Nachbarn Iran Hegemonie-Absichten in der Region vorgeworfen. Auch in den inneren Konflikten im Irak und in Syrien spielen die konfessionellen Gegensätze zwischen Sunniten und Schiiten eine Rolle.

Bei seinem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani in Teheran hatte Erdogan die Notwendigkeit betont, den Konflikt im Jemen friedlich beizulegen. Die Türkei strebt in diesem Zusammenhang eine Vermittlerrolle an. Ankara will,  dass die Türkei keine gemeinsame Sache mit dem Iran mache. Gleichzeitig wolle sie dem Iran gegenüber als gemäßigte Kraft auftreten und die konfessionellen Differenzen niedrig hängen.