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Sonntag, 09.11.2014

Muslimische Staaten: Israel attackiert Religionsfreiheit

Die Kommission äußerte sich «zutiefst alarmiert» über das israelische Vorgehen in der Al-Aksa-Moschee sowie über das Ausbleiben internationaler Reaktionen

Dschidda (KNA) Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit wirft
Israel eine Judaisierung der islamischen Heiligtümer in Jerusalem und
das Schüren von Gewalt vor. In jüngster Zeit hätten «exzessive
Angriffe von extremistischen Führern israelischer Siedler auf die
Al-Aksa-Moschee» zugenommen, erklärte die Menschenrechtskommission
des Verbandes von 47 islamischen Staaten am Donnerstag in Dschidda.
Israel müsse «die Unversehrtheit der christlichen und islamischen
Heiligen Stätten im besetzten Ostjerusalem und den freien Zugang zu
ihnen jederzeit sicherstellen».

Die Kommission äußerte sich «zutiefst alarmiert» über das israelische
Vorgehen sowie über das Ausbleiben internationaler Reaktionen. Die
Besuche von israelischen Siedlern geschähen «unter den Augen und dem
Schutz der israelischen Polizei». Dass die israelische Regierung
untätig bleibe, sei «ein klares Zeichen, dass sie die Versuche
billigt, den islamischen Charakter der Heiligen Stätte zu verändern»,
heißt es weiter. Dies führe lediglich «zu mehr Extremismus,
Spannungen und Gewalt».

Die Organisation kritisierte auch die israelische Praxis, nur Muslime
über 50 Jahren und Frauen in den Bereich um die Al-Aksa-Moschee zu
lassen. Zugangsbeschränkungen aufgrund von Alter oder Geschlecht
verletzten den menschenrechtlichen Grundsatz der
Nichtdiskriminierung, so der Staatenverband mit Sitz in
Saudi-Arabien. Nach dem Internationalen Pakt über bürgerliche und
politische Rechte habe jede Person die Freiheit, ihre Religion
öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Beachtung religiöser
Bräuche, Ausübung und Unterricht zu bekunden.
In den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Gewalttätigkeiten an
der Al-Aksa-Moschee und am Felsendom gekommen.