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Montag, 31.03.2014


Kommunalwahl in der Türkei: Wahlbeteiligung lag sensationell bei über 90 Prozent

Erdogan gewinnt mit knapp 46 haushoch und seine Gegner haben nicht bemerkt, das die Wahl zu Ende ist - Kommentar

Die Türkei hat Erdogan erneut das Vertrauen ausgesprochen. Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung hat auch bei den dritten Kommunalwahlen mit 46 Prozent den Sieg errungen. Jeder zweite Wähler unterstützt damit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Das eigene (AKP) Wahlziel von 38 Prozent ist um 8 Prozent übertroffen worden. Die beiden Grossstädte Ankara und Istanbul bleiben in der Hand von AKP-Bürgermeistern. Das trotz – oder gerade wegen den Korruptionsvorwürfen. Die Wahlbeteiligung lag sensationell bei über 90 Prozent.

Das sind alles Superlative. Wenn man die heutigen Zeitungen und Medien jedoch hierzulande verfolgt, hat man den Eindruck, als hätte es keine Wahl gegeben, oder als wären diese negativ für Erdogan ausgegangen.

`Demokratie (in Anlehnung an „Liebe ist.. „) ist, die Wahl des Gegners akzeptieren zu lernen, weil man die Wähler respektiert`. Aber hier wie in der Türkei gilt wohl: Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Erdogan ist bei den westlichen Eliten verhasst , bei seinen Anhängern (knapp die Hälfte des türkischen Wahlvolkes) beliebt. Erdogan-Bashing hat seine Wahl eher noch beflügelt, die Türken erklären selbstbewusst, dass sie sich ausländische Einmischung verbitten, zudem begreift man die Entwicklung in Ägypten als Mahnmal.

Bleibt nur zu hoffen, das Erdogan die Androhung seines Gifttrankes für seine Gegner, denen offenkundig jedes Mittel recht war, nicht wirklich einsetzt und den blödsinnigen Bann über youtube und twitter aufhebt. Ob ihm auch die für die Türkei dringend notwendige Versöhnung unter den Gruppen und vor allem mit ihm selber gelingt ist fraglich, zu groß sind die Gräben. Staatspräsident Abdullah hat da andere Möglichkeiten…