Newsnational Montag, 07.10.2013 |  Drucken


Initiatoren und Partner der Ausstellung vor dem Replikat der Kaaba: Aiman A. Mazyek (hinten v.l.), Sami Elias, Jochen Rath (Leiter Stadtarchiv), Karl-Heinz Voßhans, Brigitte Maske (Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld; vorne v.l.), Yavuz Kaya (BIG) und Hans-Christoph Matuscheck (Katholisches Dekanat).
Initiatoren und Partner der Ausstellung vor dem Replikat der Kaaba: Aiman A. Mazyek (hinten v.l.), Sami Elias, Jochen Rath (Leiter Stadtarchiv), Karl-Heinz Voßhans, Brigitte Maske (Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld; vorne v.l.), Yavuz Kaya (BIG) und Hans-Christoph Matuscheck (Katholisches Dekanat).

Erfolgreiche Islam-Ausstellung in Bielefeld zu Ende gegangen

Das Konzept, die Leihgaben und Exponate des ZMD fanden grossen Anklang auf dem diesjährigen Abrahamfest

Bis zum 5. Oktober war im Rahmen der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek die Ausstellung „Aus der ISLAMischen Geschichte und Kultur“ zu sehen. Am 12. September wurde sie mit Freunden, Unterstützern und Partnern feierlich eröffnet.
Bei der Konzeption der Ausstellung war Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) federführend und sogte für die Leihgaben und Exponate, die sich in Teilen am Islampavillon zur Expo 2000 in Hannover anlehnte.

Dazu rezitierte M. Hakan Alkan, aus der Süleymaniye Moschee, auf Arabisch Sura 49, die als Grundlage für die Ausstellung dient. Der Vertreter des Bündnisses Islamischer Gemeinden in Bielefeld (BIG) Sami Elias übersetzte: „Oh ihr Menschen, wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen mögt.“ Elias befindet, dass Erkennen und Kennenlernen am besten durch Begegnungen geschieht: „Nur wenn wir uns begegnen, verfliegt die Angst. Daher besuchen Sie viele Veranstaltungen des diesjährigen Abrahamsfestes und tauschen Sie sich aus.“ Elias betont in seinem Grußwort: „Wir wollen an diesem öffentlichen Ort Wissen über den Islam vermitteln, damit Berührungsängste, welche durch Berichte über Terror und Fundamentalismus aufgebaut wurden, überwunden werden können.“

Karl-Heinz Voßhans, Leiter des Bielefelder Amts für Integration und Interkulturelle Angelegenheiten, gibt in seiner Begrüßung zu bedenken, dass schon lange vor der Arbeitsmigration in den 1960er Jahren kulturelle Einflüsse aus dem Abendland in Deutschland zu finden sind. Der Islam sei hier schon früh bekannt gewesen. Voßhans befindet: „Diese Ausstellung bietet eine hervorragende Sicht auf Kunst, Kultur und Schätze des Orients. Hier können spirituelle Quellen entdeckt werden. Auch Weltsicht, Glaube und Leidenschaft des Islams kommen hier zum Ausdruck. Ich wünsche mir, dass Neugier und Wissensdurst viele Besucher anzieht.“

Aiman A. Mazyek, Vorstandsvorsitzender des ZMD, greift in seinem Grußwort auf, dass der Islam schon lange Teil der europäischen Geschichte sei: „Durch die Übersetzungskunst der Muslime konnten etwa hellenistische Philosophen der Antike tradiert werden.“ Und er meint weiter: „Die Wurzeln einer Religion sollten in einer offenen und respektvollen Gemeinschaft, wie hier in Deutschland, nicht verschwiegen werden.“ Integration bedeutet für den Vorstandsvorsitzenden Zusammengehörigkeit. „Dazu zählt auch, dass junge Muslime lernen und erkennen: meine Religion hat zur Entstehung des heutigen Europas beigetragen.“ Dies stärke die Bildung im eigenen Werdegang junger Menschen, so Mazyek.

Zu den herausragenden Exponaten der Ausstellung gehört ein Stammbaum des Propheten, ein Replikat der Kaaba Tür in Mekka sowie ein Leuchtbild ihres Vorhangs. Die erklärenden Texte stammen aus dem ersten Islam-Pavillon zur Expo 2000 in Hannover. Hier wurden 600 Quadratmeter bestückt. Für die Ausstellung in Bielefeld wurden die Erläuterungen auf knapp 100 Quadratmeter komprimiert.(VON NINA MÖHLMANN)




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