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Montag, 05.08.2013

Syrien ist das nächste Ruanda

UNICEF: „Größte humanitäre Katastrophe der Welt“ - Massive Kritik an UN-Sicherheitsrat wegen seiner Tatenlosigkeit

Wieder Schockzahlen aus Syrien, wieder nur furchtbare Nachrichten: Hunderttausende Frauen und Kinder sind in der Stadt Homs eingeschlossen – die Lebensmittel werden knapp. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF erklärte in einer Mitteilung: Die Lage der 400 000 Menschen im Stadtteil Al-Waer „verschlechtert sich rasant”. Wegen neuer Kontrollposten in der Gegend werde die Versorgung der Eingeschlossenen immer schwieriger.

Ninja Charbonneau (37), Sprecherin des deutschen UNICEF-Komitees, bezeichnete die Syrien-Krise als „größte humanitäre Katastrophe der Welt“. Allein in Syrien bräuchten 6,8 Millionen Menschen Hilfe, davon drei Millionen Kinder. Zudem müssten 1,9 Millionen Flüchtlinge in Nachbarländern versorgt werden. Da sind mehr als seinerzeit in Ruanda. Über 100.000 sind bereits getötet worden und mehr diese Anzahl vom Regime verschleppt worden. Hundertatusende sind verletzt. Spenden werden dringend gebraucht.

Die EU-Kommissarin für Humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva, warnte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” vor einem Völkermord in Syrien. Niemand sollte sich wundern, „wenn das nächste Srebrenica, das nächste Ruanda” in Syrien stattfinde. „Der Bürgerkrieg ist zu einer Tötungsmaschinerie geworden, deren Leidtragende vor allem die Kinder sind”, mahnte Georgieva. Dem UN-Sicherheitsrat hielt sie Tatenlosigkeit vor. Es sei „absolut unverzeihlich”, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bislang nicht in der Lage war, eine humanitäre Lösung herbeizuführen”.