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Samstag, 02.02.2013

Links-Terroristischer Selbstmordattentäter tötet türkischen Wachmann in US-Botschaft

Bombenattentat von Ankara: Täter Mitglied einer verbotenen linken Gruppe – Erdogan: Wir werden standhaft bleiben und unsere Köpfe hochhalten

Der Selbstmordattentäter, der sich an diesem Freitag vor der US-Botschaft in Ankara in die Luft gesprengt hat, soll aus dem linksextremistischen Milleu kommen. Das gab die türkische Regierung mittlerweile bekannt. Der 30-Jährige gehöre demnach der verbotenen Organisation DHKP-C an. Anfänglich gab es wilde Spekulationen, z.B. dass auch Assads Schergen dahinter stecken könnten.

Wie der türkische Innenminister Muammar Güler nun bekannt gegeben hat, sei der Attentäter Mitglied einer verbotenen linksextremistischen Organisation gewesen. Obschon Güler selbst die DHKP-C nicht konkret benannte, gehen die türkischen Medien davon aus, dass es sich um ein Mitglied der vor allem für Anschläge gegen Polizei und Justiz bekannten Gruppierung handle. Das berichtet die türkische Zeitung Hürriyet.

Der 30-jährige Ecevit Şanlı, so heißt es weiter, habe bereits in der Vergangenheit im Gefängnis gesessen. Bei dem Selbstmordattentat war auch der 36-jährige Wachmann Mustafa Akarsu getötet worden. Die 38-jährige ehemalige Journalistin Didem Tuncay wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Bei dem Attentat, so Güler weiter,  wurde der Eingang zum Botschaftsgebäude zerstört. Die Explosion selbst habe ein Bild des Grauens hinterlassen. Überall auf der Straße verteilt seien menschliche Überreste gelegen.



Der Nachrichtenagentur Dogan zufolge hat sich nun auch Premier Erdoğan zum Selbstmordattentat auf die US-Botschaft in Ankara: „Derartige Attacken richten sich gegen das Wohl un den Frieden in der Türkei. Doch wir werden standhaft bleiben und unsere Köpfe hochhalten. Gemeinsam werden wir das durchstehen. Unser Land wird niemals stehenbleiben. Es wird wachsen und mit dem Wachstum wird es stärker werden. Unsere Regierung hat nichts gemacht, wofür sie sich schämen müsste. Den Kurs der nationalen Versöhnung werden wir beibehalten. Kein Pessimismus lautet das Motto. So lange wir die Gebete unseres Volkes hinter uns haben, werden wir unermüdlich weiter arbeiten“, so Erdoğan

Währenddessen hat sich auch der US-Botschafter von Ankara, Francis Ricciardone zu Wort gemeldet. Dieses Attentat zeige, dass sowohl die Türkei, als auch die USA den Kampf gegen den Terror gemeinsam weiterführen werden. „Derartige Vorfälle werden die Entschlossenheit und Kooperationsbereitschaft beider Staaten nur erhöhen bis das Problem aus der Welt geschaffen ist.“, so Ricciardone. Er fügte hinzu, dass die US-Botschaft viele E-mails und Telefonate von türkischen Bürgern erhalten habe. Dies habe ihn sehr mitgenommen und er danke dem türkischen Volk für seine Anteilnahme.

Kanzlerin Angela Merkel hat sich bestürzt über den Anschlag vor der US-Botschaft in Ankara geäußert. „Von meiner Seite möchte ich allen, die davon betroffen waren, mein Beileid ausdrücken“, sagte Merkel am Freitag, nachdem sie US-Vizepräsident Joe Biden zu einem Gespräch im Kanzleramt in Berlin empfangen hatte. Biden verurteilte den terroristischen Selbstmordakt aufs Schärfste.