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Sonntag, 29.07.2012

Der ganz "normale Wahnsinn" an einem einzigen Wochenende in Deutschland

Moschee-Anschlag in Berlin – Brandanschlag auf türkische Familie in Bremen und Brandanschlag auf türkisches Teehaus in Köln

Berlin - Erneut haben Unbekannte einen Anschlag gegen eine Moschee in Berlin verübt. Dieses Mal beschmierten sie die Fassade einer Moschee in Gesundbrunnen (Bilal-Moschee, meist von pakistanischen und deutschen Muslimen besucht) mit einem Hakenkreuz, wie die Polizei mitteilte. Ein Mitarbeiter eines in der Moschee an der Drontheimer Straße ansässigen Vereins hatte das verfassungswidrige Symbol am Donnerstag bemerkt und die Polizei informiert. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen. In den vergangenen Monaten sind immer wieder rechtsextremistische Attacken gegen Moscheen verübt worden. Besonders Berlins größte Moschee – die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm – stand im Mittelpunkt der Angriffe. Danach erhielt die Moschee Wachschutz.

Polizei: Schwerer Brandstiftung und gehen aktuell von einem politisch motivierten Hintergrund aus

Bremen -  In der Nacht zu Sonnabend hat es im Bremer Stadtteil Woltmershausen einen offenbar politisch motivierten Angriff auf eine Familie von Migranten gegeben. Wie die Polizei bestätigt, haben vier Tatverdächtige, drei Männer und eine Frau, an dem Haus der Familie Feuer gelegt. Sie sollen dabei nach Angaben des 20-jährigen Sohns der Familie einen brennenden Lappen an die Haustür gelegt zu haben. Anschließend sollen sie eine Scheibe eingeschlagen haben. Laut Auskunft der Polizei vom Sonntag haben die Täter dabei ausländerfeindliche Parolen gerufen. Wie die Polizei weiter mitteilt, nahm der Vorfall offenbar seinen Anfang, als der 20-jährige Sohn am frühen Sonnabendmorgen gegen kurz vor halb vier nach Hause kam. Wenige Häuser weiter feierten Nachbarn lautstark auf der Terrasse und beschimpfen den jungen Mann mit "Ausländer raus"-Rufen. Der 20-Jährige ignorierte die Rufe und ging ins Haus. Kurze Zeit später habe es an der Tür geklingelt, der junge Mann sah einen brennenden Lappen und löschte diesen mit Wasser. Etwas später hörte er ein Klirren: Die Scheibe der Haustür war eingeschlagen worden. Die inzwischen verständigten Polizeibeamten nahmen drei Männer im Alter von 25, 31 und 33 Jahren sowie eine 43 Jahre alte Frau als Tatverdächtige fest.  Alle waren alkoholisiert. Die mutmaßlichen Täter sind nach der Vernehmung durch die Polizei wieder auf freiem Fuß. Sie seien bisher nicht durch ausländerfeindliche Straftaten auffällig geworden, so die Polizei. „Wir ermitteln wegen versuchter schwerer Brandstiftung und gehen aktuell von einem politisch motivierten Hintergrund aus“, sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend. Seine Behörde nehme den Vorfall sehr ernst und werde mit der gebotenen Sensibilität vorgehen. Es werde aber auch in Richtung Nachbarschaftsstreitigkeiten ermittelt. Zu der Frage, ob und wie die Familie zurzeit geschützt werde, wollte der Beamte am Samstag keine Angaben machen. Am Sonntag erklärte Polizeipressesprecher Nils Matthiesen, die Polizei fahre in der Straße nun regelmäßig Streife. Mit Angehörigen von beiden Familien sei zudem ausführlich über den Vorfall gesprochen worden.

Molotiw-Cocktail gegen Tee-Haus

Köln Am frühen Samstagmorgen (28. Juli) haben bislang unbekannte Täter einen Brandanschlag auf eine türkische Teestube in der Kölner Altstadt - Süd verübt. Im Bereich eines rückwärtigen Toilettenraumes der Lokalität am Severinswall entstand Sachschaden. Gegen 05.40 Uhr wurde eine sich in der Gaststätte aufhaltende männliche Reinigungskraft (57) durch Splittergeräusche aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Unbekannten zwei Molotiw-Cocktails durch das Toilettenfenster hineingeworfen. Über ein rückwärtiges Grüngelände waren die Täter zu dem Objekt gelangt. Geistesgegenwärtig griff sich der Zeuge einen Wassereimer und löschte den sich ausbreitenden Brandherd. Bis dahin waren unter anderem Abwasserrohre und Toilettentüren durch die Flammen beschädigt worden. Verletzt wurde infolgedessen niemand. Die Hintergründe der Brandstiftung sind bislang ungeklärt. Die Kriminalpolizei Köln bittet Zeugen dringend um sachdienliche Hinweise unter Tel.-Nr. 0221/229-0 oder per Email auf info@polizei-koeln.de