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Samstag, 10.09.2011

In Den Haag soll die blutige Stürmung der Gaza-Hilfsflotte geklärt werden

Weiter Spannungen zwischen Türkei und Israel

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will im Streit um den israelischen Einsatz gegen die Gaza-Hilfsflotte den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anrufen.

"Wir werden diese Auseinandersetzung nach Den Haag bringen, und die Welt wird sehen, wer an der Seite der Opfer steht", sagte Erdogan am Samstag bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern in der zentralanatolischen Stadt Kayseri, das vom türkischen Staatsfernsehen TRT übertragen wurde.

Zu dem von ihm ins Spiel gebrachten militärischen Geleitschutz für türkische Schiffe und Hilfslieferungen an die Palästinenser äußerte Erdogan sich nicht weiter. Er kritisierte aber die Haltung der USA in seinem Streit mit Israel sowie die türkische Opposition, die sich mit Kritik zum "Anwalt Israels" gemacht habe. Bei dem israelischen Angriff auf das Schiff "Mavi Marmara" 2010 waren neun Türken getötet worden; einer von ihnen hatte eine US-Staatsbürgerschaft.



Für zusätzliche Spannungen hatte ein UN-Bericht gesorgt, der Israel überzogene Gewaltanwendung bei dem Einsatz vorgeworfen, die Seeblockade des Gazastreifens und ihre notfalls auch gewaltsame Durchsetzung aber generell als rechtens eingestuft hatte. Die Türkei hatte daraufhin den israelischen Botschafter ausgewiesen und alle Militärabkommen mit Israel auf Eis gelegt.