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Donnerstag, 25.08.2011

„Wenn wir unsere Pflicht erfüllt hätten, wäre unser Bruderstaat Somalia dann in dieser Situation?“

Türkischer Ministerpräsident Erdogan fordert islamische Staaten zur Hilfe in Somalia auf

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat wohlhabende islamische Staaten aufgerufen, dem von einer Hungersnot gebeutelten Somalia zur Hilfe zu kommen. Die islamischen Staaten trügen eine Mitverantwortung für die Hungersnot in Ostafrika, sagte Erdogan zur Eröffnung eine Krisensitzung der Außenminister der Organisation der islamischen Kooperation in Istanbul am Mittwoch.

Der Islam schreibe es den Gläubigen vor, dass er nicht mit vollem Bauch zu Bett gehen dürfe, während sein Nachbar hungere. „Wenn wir unsere Pflicht erfüllt hätten, wäre unser Bruderstaat Somalia dann in dieser Situation?“, fragte Erdogan. Man könne von denen, die Somalias Ressourcen in der Vergangenheit ausgebeutet hätten, keine Sensibilität für die Tragödie erwarten, fügte Erdogan in Anspielung auf westliche Staaten hinzu.

Zu dem Treffen war auch der somalische Präsident Sharif Ahmed eingeladen. Er machte die Dürre und die militante Organisation Al Shabab für die Krise in seinem Land verantwortlich. Die Hilfsorganisationen versuchten zu helfen und täten ihr Bestes, aber man habe es mit Terroristen zu tun. Somalier würden fliehen, um ihr Leben zu retten, erklärte er den Konferenzteilnehmern am Mittwoch.

Die Organisation der islamischen Kooperation war früher als Organisation der islamischen Konferenz bekannt, die 1969 gegründet wurde und 57 Staaten umfasst.