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Montag, 24.01.2011

Palästinensern geht es schlechter denn je

Mittlerweile sind 80 Prozent der Bevölkerung im Gaza-Streifen auf internationale Hilfe angewiesen - „Die Gazablockade verletzt zutiefst das grundlegende Recht auf medizinische und humanitäre Versorgung“

Inzwischen sind es knapp eine Million Menschen im Gazastreifen, die für Essen und Trinken nicht mehr selbstständig sorgen können. Das sind zwei von drei Einwohnern des Küstenstreifens, also rund 80 Prozent der Bevölkerung, die auf internationale Hilfe angewiesen sind, berichtet Deutschlandfund in einem umfassenden Bericht. Von den 25.000 Häusern, die während des Gaza-Krieges von den israelischen Streitkräften vollständig bzw. teilweise zerstört worden sind, liegen 78 Prozent unverändert in Trümmern.

Unterdessen kritisierte die Ärzteorganisation „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung“ die anhaltende schlechte medizinische Situation im Gazastreifen. Die israelische Blockade des Gazastreifens füge der Gesundheit der 1,5 Millionen Einwohner schwere und zum Teil auch langfristige Schäden zu, hieß es aus der Organisation.

Das Gesundheitsministerium in Gaza beklage außerdem den Mangel an dringend benötigten Medikamenten. Zudem kämen immer wieder Palästinenser ums Leben, weil sie aufgrund der Blockade nicht rechtzeitig medizinisch versorgt werden könnten. Am 8. Januar sei der 20-jährige Anas Jumaa Salih an einer schweren Lebererkrankung gestorben, weil er im Shifa Hospital in Gaza nicht behandelt werden konnte.

„Die Gazablockade verletzt zutiefst das grundlegende Recht auf medizinische und humanitäre Versorgung“, sagte die IPPNW-Vorsitzende Angelika Claußen. Die Hilfsorganisation habe die deutsche Bundesregierung daher aufgefordert, sich für die vollständige Aufhebung der Blockade einzusetzen, um die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichenden Lebensmitteln und Medikamenten sowie medizinischen Geräten sicherzustellen. (Quelle:www.igmg.de)