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Mittwoch, 19.01.2011

Gefahr eines nächsten weltweiten Finanzzusammenbruchs

US-Pensionsfonds haben 2,5 Bio. Dollar Schulden - Privatisierungen und Kürzungen bei Dienstleistungen erwartet

New York/Hamburg (pte/19.01.2011/06:00) - Die nächste Finanzkrise steht in den Startlöchern. Einem Bericht der Financial Times zufolge klafft bei den US-Pensionsfonds der öffentlichen Hand ein gigantisches Finanzierungsloch im Ausmaß von rund 2,5 Bio. Dollar. Um diese ungedeckten Pensionsverpflichtungen bezahlen zu können, wird es zu enormen Kürzungen bei vielen Dienstleistungen und dem Verkauf von Vermögenswerten kommen, befürchtet der Ex-Chairman des Pensionsfonds von New Jersey.

Gefahr Muni-Bonds

Die Nervosität auf den Märkten und letztlich auch bei vielen US-Bürgern steigt. Denn um die große Schuldenlast zu begleichen, werden Privatisierungen zunehmen und die sozialen Netze für die Bevölkerung sukzessive schwinden. Dabei sind Schätzungen über 2,5 Bio. Dollar noch schmeichelhaft. Experten der Kellog School of Management und der University of Rochester gehen in einer Studie vom Herbst 2010 sogar von Schulden von mehr als 3,23 Bio. Dollar aus.

"Vor allem sogenannte Muni-Bonds, also Anleihen von amerikanischen Städten oder lokalen Regierungen wie Kalifornien, könnten schon bald unter Druck geraten", so Markus Fugmann, Chefanalyst bei der actior AG http://actior.de , auf Nachfrage von pressetext. Dem Fachmann nach muss die amerikanische Zentralregierung finanzielle Mittel zur Bewältigung der Zinslast in die Hand nehmen. "Geschieht das nicht, droht eine Krise, die selbst die Probleme auf dem amerikanischen Immobilienmarkt von 2007 in den Schatten stellt", verdeutlicht Fugmann.

Mögliche Folgen für Aktienmärkte

Dass diese Warnungen nicht übertrieben sind, zeigt sich mit einem Blick auf US-Kommunalanleihen. Auf diesem in etwa drei Bio. Dollar schweren Markt stieg die Durchschnittsrendite auf Muni-Bonds mit einem Top-Rating und 30-jähriger Laufzeit in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder auf über fünf Prozent. "Das sieht nach einem scharfen Abverkauf aus. Das kann weitere Folgen haben. Denn Renditeanstiege erzeugen Risikoaversion, die dann auch auf die Aktienmärkte durchschlagen kann", unterstreicht Fugmann gegenüber pressetext.