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Mittwoch, 15.09.2010

Rüstungsgeschäft: 60 Milliarden vom Königreich Saudi Arabien an die USA

Waffen gegen Arbeitslosigkeit und Rezession - Hauptnutznießer Luftwaffendeals ist der Flugzeugriese Boeing

Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, sollen für rund 60 Milliarden Dollar Flugzeuge und Hubschrauber an Saudi-Arabien verkauft werden. Das Kabinett Barack Obamas will den Kongress, der noch grünes Licht geben muss, in den nächsten Tagen offiziell über den geplanten Deal informieren. Zwar muss der US-Kongress dem Rüstungsgeschäft noch zustimmen. Aber ein Veto der Abgeordneten gilt als unwahrscheinlich.

Das nahöstliche Königreich, einer der wichtigsten Waffenkunden der Vereinigten Staaten, will demnach 84 neue F-15-Kampfjets bestellen und 70 weitere überholen lassen. Darüber hinaus ordert es 178 Helikopter der Typen Apache, Black Hawk und Little Bird. Fünf bis zehn Jahre wird es dauern, bis das gesamte Geschäft abgewickelt ist. Obamas Mannschaft versucht, es skeptischen Abgeordneten als eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Krisenzeiten schmackhaft zu machen. Geht es durch, bedeutet es 75 000 gut bezahlte Jobs für die amerikanische Wirtschaft mit ihren ungewöhnlich hohen Arbeitslosenzahlen.
Die US-Lieferung an Saudi-Arabien wäre einer der größten Waffendeals überhaupt. Damit wird 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges einmal mehr klar: Die Hoffnung vieler Pazifisten auf einen Bedeutungsverlust der Panzer- und Pistolenproduzenten wird auf absehbare Zeit ein Wunsch bleiben.

Die geostrategische Kulisse für den neuen Milliardendeal bildet die Angst der USA und der arabischer Golfstaaten vor einer Aufrüstung Irans, die eventuelle Entwicklung von Atomwaffen eingeschlossen. Hauptnutznießer des aktuell eingefädelten Luftwaffendeals ist der Flugzeugriese Boeing, der sowohl die F-15 als auch Apache- und Little-Bird-Hubschrauber produziert. Im Zuge der schweren Rezession hatten amerikanische Konzerne einen massiven Einbruch der Rüstungsexporte beklagt