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Samstag, 21.08.2010

Irak: Hohe Opferzahlen und riesige Kosten

Rückzug der US-Kampftruppen im Irak - Bilanz

Nach dem Rückzug der US-Kampftruppen im Irak sind noch 52 000 amerikanische Soldaten in dem Land stationiert. Das teilte das Militärkommando in Bagdad mit. Der Abzugsplan, der noch aus der Ära von US-Präsident George W. Bush stammt, sieht vor, dass ab September noch 50 000 US-Soldaten bleiben. Diese seien keine Kampftruppen, sondern Unterstützungseinheiten. Bis Ende 2011 sollen auch sie abziehen. Gestern hatten Tausende amerikanische Soldaten den Irak verlassen und damit den US-Kampfeinsatz praktisch beendet.

In unmittelbarer Folge von Krieg und anderen Gewalttaten starben seit dem März 2003 über 100.000 Zivilisten. Rechnet man die Folgen der Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie etwa der Wasserversorgung hinzu, kamen knapp 800.000 irakische Zivilisten ums Leben. Die Stadt Falludscha und andere von den US-Streitkräften massiv beschossene "Widerstandsnester" wurden auf Jahrzehnte mit Uranmunition verseucht. Die Krebsraten in Falludscha sind bereits dramatisch angestiegen.

Im Irak ließen 4.419 US-Soldaten ihr Leben, zehntausende kehrten verwundet oder mit schweren Traumata nach Hause zurück. Im Budget des Pentagons wurden seit 2003 über 740 Milliarden US-Dollar für den Krieg und die Besatzung im Irak bereitgestellt. Experten wie Nobelpreisträger Joseph Stieglitz, so ein Bericht heute in der TAZ, beziffern die tatsächlichen Kosten für die US-Volkswirtschaft auf bis zu drei Billionen Dollar. Doch trotz dieser riesigen Kosten und Opfer ist der Irak weder nachhaltig befriedet noch politisch stabilisiert.