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Dienstag, 29.06.2010

Atomstreit Iran: "Finger verbrannt"

Brasilien und Türkei haben aber gezeigt, dass die Beteiligten an den Verhandlungstisch zu bekommen sind - Die vierte Sanktionsrunde könnte der Vorbote eines neuen Krieges im Nahen Osten sein.

Laut dem brasilianischen Außenminister Celso Amorim wird Brasilien gegenüber Teheran im Atomstreit mit den Vereinten Nationen nicht mehr als Vermittler auftreten. ”Wir können vielleicht noch nützlich sein, aber nicht auf eigene Initiative”, teilte Brasiliens Außenminister mit. "Brasilien und die Türkei haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, die Beteiligten an den Verhandlungstisch zu bekommen".

Im Streit um das iranische Atomprogramm hatte sich Brasilien zusammen mit der Türkei als nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat als Vermittler angeboten. Unterstützt wurde Lula dabei vom türkischen Ministerpräsident Erdogan. Nach bereits drei verhängten Sanktionen gegen den Iran verabschiedete der UNO-Sicherheitsrat allerdings eine vierte Sanktionsrunde. Zwölf Staaten, darunter die Veto-Mächte USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China sowie auch Österreich stimmten für die neue Resolution. Brasilien und die Türkei stimmten gegen erneute Sanktionen.

“Wir werden im Streit mit dem Iran keine erneute Vermittlerrolle mehr übernehmen. Wir wollten hilfsbereit sein- und haben uns die Finger verbrannt”, so Brasiliens Außenminister abschließend.

Zusammen mit der Türkei hatte Brasilien den Iran bereits so weit zu einer Vereinbarung gedrängt, wonach der Iran 1200 KG Uran in der Türkei übergeben soll, welches binnen Jahresfrist für ein Kernreaktor genutzt werden sollte (wir berichteten). Die Vereinbarung ist bei den Veto-Mächten des UN-Sicherheitsrates wegen Details gescheitert, wie es offiziell heißt. Die vierte Sanktionsrunde könnte der Vorbote eines neuen Krieges im Nahen Osten sein.