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Sonntag, 16.05.2010

"Bahnbrechender Zusammenschluss"

Wie Niedersachsen und die Araber VW zum größten Autokonzern der Welt machen

Europas größter Autohersteller Volkswagen schmiedet große Pläne: Der Konzern halte an seinem Ziel fest, bis 2018 zum "führenden Autobauer der Welt" zu werden, sagte VW-Chef Martin Winterkorn in Hamburg bei der Hauptversammlung des Konzerns. Die angestrebte Komplettübernahme von Porsche verschaffe VW dabei "zusätzliche Schubkraft".

Die Aktionäre von Volkswagen haben zudem kürzlich auf der Hauptversammlung in Hamburg Dr. Hussain Ali Al-Abdulla neu in den Aufsichtsrat gewählt. Al-Abdulla ist Vize-Präsident der Qatar Holding.

Mit Spannung wurde eine Aufsichtsrat-Personalie begleitet. Al-Abdulla, als neuer Aufseher lobte besonders den "bahnbrechenden Zusammenschluss" zwischen Porsche und VW. Katar ist mit einem Anteil von 17 Prozent der Stammaktien der drittgrößte Aktionär von VW nach der Porsche Holding und dem Land Niedersachsen. Hussein Ali Al-Abdulla, der in den USA und England Wirtschaft studierte, ersetzt Roland Oetker, Ehrenpräsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Die Berufung des Chefs der Qatar-Holding, dem neuen Großaktionär, in den VW-Aufsichtsrat ist eine Zäsur. Erstmalig erält ein arabischer Staatsfond erhebliche Mitsprache in einem deutschen Traditionsunternehmen. Die Beteiligung markiert auch das Ende eines jahrelangen erbitterten Machtkampfes um den größten europäischen Autobauer. Der Übernahmekampf mit Porsche ist entschieden, der Sportwagenbauer wird zehnte Marke im VW-Konzern. Das VW-Gesetz ist kein Thema mehr, das Land Niedersachsen hat seinen Einfluss beim größten Arbeitgeber des Landes gesichert, nicht zuletzt mit Hilfe der Araber.