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Montag, 08.03.2010

Tausende wollen Türckische Cammer sehen

Die Eröffnung im Dresdner Schloss wird als Zeichen für sächsische Weltoffenheit gefeiert - Diese Werbung ist auch dringend nötig nach dem islamfeindlich motivierten Mord an Marwa El-Sherbini

Großer Andrang bei Dresdens neuester Attraktion: Etwa 2500 Besucher, darunter auch viele Türken, nahmen gestern teils lange Wartezeiten in Kauf, um die im sanierten Dresdner Residenzschloss eröffnete Türckische Cammer zu sehen. Die Ausstellung habe zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden müssen, sagte ein Museums-Sprecher. Die Begeisterung der Besucher sei dennoch riesengroß.

Zur Eröffnung der einzigartigen Sammlung am Sonnabend kamen auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und sein türkischer Amtskollege Ahmet Davutoglu am Sonnabend. „Diese Ausstellung schmückt ganz Deutschland“, sagte ein sichtlich begeisterter Westerwelle im Schauspielhaus, wo der Festakt zur Eröffnung stattfand.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hofft mit der neuen Ausstellung auf intensivere Beziehungen zur Türkei. „Ich bin sicher, dass dank der Türckischen Cammer neue Kontakte zwischen Sachsen und der Türkei geknüpft werden, die über die Kultur hinausgehen“, sagte er. Die
sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer(parteilos) nannte die Schau „ein Zeichen von Weltoffenheit Dresdens und Sachsens“.

Dresden hatte im letzten Jahr mehrfach unter einem negatives Presseecho zu leiden, nicht zuletzt wegen dem rassitsiche und islamfeindlichen Mord an der Muslima Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht durch einen deutschen Spätaussiedler.

Die neue Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen ist mit ihren rund 600 Stücken des 15.bis 19.Jahrhunderts auf 750Quadratmetern die umfangreichste Sammlung osmanischer Kunst Deutschlands. Sie soll auch Einblicke in historische deutsch-türkische Verbindungen bieten. Der Freistaat Sachsen investierte 5,7 Millionen Euro in die repräsentative Ausstattung. Die Türckische Cammer ist damit erstmals seit 70 Jahren wieder in ihrer ganzen Fülle zu sehen. (Quelle: eigene,dpa/SZ)