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Montag, 23.11.2009

Araber retten deutsche Arbeitsplätze - 17 Milliarden Euro für hiesige Industrie

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU): Weg frei für deutsche Bau- und Technikunternehmen - Wüstenstaat eröffnet weitere Geschäftsmöglichkeiten

Berlin/Doha - Der deutschen Industrie winkt ein milliardenschwerer Auftrag aus dem Emirat Katar. Verschiedene Konzerne, allen voran die Deutsche Bahn (DB), werden an einem Mega-Projekt mit einem Gesamtvolumen von 17 Mrd. Euro beteiligt. Die Unternehmen sollen mit der Errichtung eines Schienenverkehrsnetzes im Personen- und Güterverkehr sowie einer Fernstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge ins benachbarte Bahrain beauftragt werden. Neben der DB könnten etwa Siemens und Unternehmen der deutschen Bauindustrie involviert sein.

Das geplante Projekt ist das bisher größte seiner Art im islamischen Raum. Katar lässt sich allein die Infrastruktur für ein Nahverkehrsnetz in der Hauptstadt Doha und eine Fernverkehrsstrecke rund 14 Mrd. Euro kosten. Heute gründete Bahnchef Rüdiger Grube eine Bahngesellschaft mit dem Emirat. Wie das Handelsblatt berichtet, soll die Bahn einen Teil des Planungsauftrags sowie Zugang zum späteren Betreibergeschäft erhalten.

In Anwesenheit von Katars Regierungschef Scheich Al Tani und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) besiegelte Grube den Vertrag zur Gründung der „Qatar Railways Development Company“, an der die Bahn mit 49 und die katarische Staatsfirma Qatari Diar mit 51 Prozent beteiligt sind. Katar gilt als eines der reichsten Länder der Welt.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zeigte sich überaus zufrieden, denn dadurch eröffnen sich auch für weitere deutsche Bau- und Technikunternehmen Geschäftsmöglichkeiten.

Der Auftrag aus Katar ist der größte, den die Bahn jemals an Land ziehen konnte. Und er soll nicht der letzte aus der Region sein. Auf der arabischen Halbinsel sind in den kommenden zwei Jahrzehnten Investitionen von einigen hundert Milliarden in neue Eisenbahnstrecken geplant.

Eine Milliarde jährlich

An der "Qatar Railways Development Company" wird die DB International künftig 49 Prozent halten. Die verbleibenden 51 Prozent entfallen auf die Qatar Railways. Den Angaben nach dürfte das Bahnprojekt neben der Infrastruktur in der Planung rund 700 Mio. Euro kosten. Darüber hinaus sei der Betrieb mit einer Mrd. Euro jährlich bemessen. Bei Fahrzeugen winken Siemens im Zuge des Schienenausbaus Aufträge. Katar will dafür etwa zwei Mrd. Euro ausgeben. Die deutsche Bauindustrie dürfe beim Netzaufbau auf eine Beteiligung hoffen.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Bahrain soll den Plänen zufolge über eine der längsten Brücken der Welt führen. In Katars Hauptstadt ist neben dem nationalen Schienennetz außerdem eine U-Bahn geplant. Für die Planung der neuen Verkehrsinfrastruktur wurde mit der Deutschen Bahn nach mehrjährigen Verhandlungen schon vor einem Jahr eine Absichtserklärung unterzeichnet. Das Milliardenprojekt sei nun besiegelt.(Quelle: pressetext.de, dpa, eigene)